Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
41. Jahrgang.1914
Seite: 530
(PDF, 179 MB)
Bibliographische Information
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530 Psychische «Studien. XLI. Jahrg. 9. Heft. (September 1914.)

gesprochen. Auch Schreiber dieses hat in einer vor mehreren
Wochen der Redaktion der „Psych. Studien" eingereichten
Arbeit daraus kein Hehl gemacht, daß er die
Bedeutung des Unterbewußtseins für das Zustandekommen
der Elberfelder Phänomene ernstlich in Betracht zieht.
Was uns alle aber von Harter unterscheidet, das ist der
Umstand, daß er für seine Theorie schwerwiegende Schlußfolgerungen
beibringt. Zwar sagt er selbst (S. 69): „Ich
glaube, Recht zu haben, weiß aber natürlich nicht mit
apodiktischer Sicherheit, ob ich es wirklich habe.* Manchem
Leser werden vielleicht die vorgebrachten Beweisführungen
genügen. Was jedoch mich und mit mir gewiß viele Andere
verhindert, nunmehr mit fliegenden Fahnen in das Harter'-
sche Lager überzugehen, ist der Umstand, daß die Harter^-
sehen Ausführungen, so restlos wie sie auch die meisten
Erscheinungen bei den KralPschen Pferden allem Anscheine
nach im Lichte der telepathischen Hypothese zu erklären
imstande sind, sich doch nicht mit allen Beobachtungen
decken.

Zwar erwähnt dies Harter nicht, aber jedem Leser
des KralFschen Buches ist es bekannt, daß best beglaubigte
selbständige Äußerungen der Elberfelder Pferde vorliegen
, und daran scheitert die Theorie, welche ausschließlich
die Übertragung bewußter oder unterbewußter Gedanken
aufs Tier an Stelle dessen selbständigen Denkens
setzen will. Mögen noch so viele der gelungenen Experimente
telepathisch zu erklären sein, mag selbst das ganze
Wurzelausziehen tatsächlich auf Telepathie beruhen, die
unzweifelhaft vorliegenden spontanen Äußerungen der
Pferde fallen nicht darunter und werfen die telepathische
Hypothese — wohlgemerkt in ihner Ausschließlichkeit —
rettungslos um.

Pas Gesagte genügt, um Telepathie als völlige
Lösung des Rätsels der denkenden Tiere zum Fall zu
bringen. Und damit wäre ja der Hauptaufgabe dieser
Zeilen entsprochen. Es sei mir jedoch gestattet, noch auf
Einzelnes in dem Harter'schen Werke einzugehen. Auf
S. 11 gibt der Verfasser zu, daß gewisse Tierarten eine
Art Sprache besitzen und sich unter einander zu verständigen
wissen. Er bezweifelt dies jedoch für die „gelehrten
* Elberfelder Pferde. Allein dies ist irrig. Auch
die Elberfelder Pferde verständigen sich fraglos unter einander
in einer uns unbekannten Sprache und haben davon
öfters Beweise gegeben. —

Harter nimmt an, daß das Klopfen der Tiere vom
Unterbewußtsein der Lehrer oder Fragesteller kommandiert


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