Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
41. Jahrgang.1914
Seite: 533
(PDF, 179 MB)
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Kniepf: Eine alte Prophezeiung,

533

Auf diese Katastrophe europäischer Kultur scheint eine
Prophetie des Nostradamus zu passen, nämlich Centuriell, 75

La voix ouye de Pinsolit oyseau

£ur le canon du respirnl d'estage

Si haut viendra du fromment ue boisteau

Que l'homme d'hoinnie Antiopopbage.

Das heißt in freier Ubersetzung: „Wenn man die Stimme
des seltsamen Vogels wie Orgelton hören wird, dann wird
der Scheffel Weizen so teuer sein, daß selbst Menschenfresserei
platzgreift. »Der merkwürdige Vogel* mit der
dröhnenden Stimme wie auf den Röhren der Orgel („sur
le canon du respiral d'estage", d. i. der Pfeifen als Röhren
des Gestells mit dem Blasebalg), ist auch doppelsinnig zu
lesen, denn die Zeppelinschiffe bestehen auch aus
einer gewaltigen, röhrenartigen Hülle, die mit Gas gefüllt
ist, wie dei Blasebalg mit Luft, und man kann auch das
genaue Bild des Geräusches der Luftkreuzer im Text
finden. Freilich war aber diese Prophetie erst verständlich,
wie fast alle diese großartigen Prophezeiungen, wann einmal
die Tatsachen erläuternd vorliegen, und dann ist es
bei den bedeutsamen Bildern des Nostradamus noch schwierig
, weil sie mehrerlei in verschleierter Weise zu vereinigen
pflegen. Die Luftschiffe deuten den Sieger an.

Die zweite Hälfte des Vierzeilers enthält die Niederlage
Frankreichs, das Weizen als alleiniges Brotgetreide
verzehrt, und wo die Ernte, wie die neue Bestellung bereits
völlig gefährdet ist; aber es fehlt auch sowieso an Getreide,
in England ist die Lage schon für jetzt recht schlimm!

Hamburg, 11. August 1914. Albert Kniep f.*)

*) Obiges klingt zwar etwas gruselig, aber was ist nicht schon
Schlimmerem bereits passiert (z. B. in Belgien!), nicht zu überbieten
von grausamen Asiaten und Negern! — Uebrigens ist die von Aug.
Zöppritz für 1913 prophezeite „Schlappe* bei Mühlhausen (Jan.-
Heft 1918, S 52 unten), wo „fremde Truppen miteinmaischieren*,
nunmehr glücklich überwunden, bezw. brachte nur unbedeutende
Verluste, während die im Maiheft 1913, S. 308 mitgeteilte Vision
seines Mediums von der Absplitterung einer der zum Dreibund verketteten
Kronen jetzt durch die unerwartet vorsichtige Zurückhaltung
Italiens wenigstens teilweise eine leidige Bestätigung findet. (Die
Leser, welche beide Notizen nachlesen, werden wohl den Eindruck
erhalten, duß die Propheten von der Zukunft wohl etwas — manchmal
sogar die Hauptsache — richtig „sahen*, bezw. ahnten, in den
Einzelheiten aber irrten oder doch keine genauen Angaben machen
konnten.) — In London liest man übrigens fast an jeder Droschke:
„We Twint no war with Germany !* Leider läßt man sich aber ja im
Ausland, wie schon früher, über die Vorgänge furchtbar anlügen.
Schließlich muß aber doch Wahrheit und Gerechtigkeit den Sieg
erringen. — Red.


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