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542 Psychische Studien. XLI. Jahrg. 9. Heft. (September 1914.)
„Queen Mab* gegründet wird, ist mit den Woiten gedacht, daß sie
„Shakespeare, bezw. sein Gewährsmann gekannt haben muß*. Vielleicht
hat der Verf. damit andeuten wollen, daü es auch ihm
zweifelhaft er.*cheint, ob man die gelehrte Bildung und umfassende
Kenntnis, die in diesen großartigen dramatischen Schöpfungen hervortreten
, dem ziemlich fragwürdigen Stratforder Schauspieler zuschreiben
darf. Wernekke.
Die^ Regenbogenbrücke nach der unsichtbaren Welt. Merkwürdige
Kunügebuugen aus geistigen Sphären. Leipzig, Oswald Mutze,
1914. 57 S. Preis brosch. 2 M., geb. 3 M.
„Die Regenbogenbrücke, auf welcher die Götter nach Walhall
schreiten, soll die Menschheit mit dem Jenseits verbinden, in ihnen
den Glauben an das Dasein Gottes und die Unsterblichkeit des
Geistes e wirken/ Einer kleinen Runde von Spiritisten wurden
diese scheinbaren Offenbarungen von Geistern , ihren unsichtbaren
Freunden, aus de- irdischen Sphäre, dem Elementar reich und der
liehtspbäre nach deren Diktat durch das bekannte „Skript- >skopu
vermittelt, das man mit einem telegraphischen Apparat vergleichen
kann: so wenig der Telegraphist weiß, was kommen wird, so wenig
wußten es die beiden Personen, die gleichzeitig an diesem Apparat
tätig waren, indem sie eine Hand gan^ lose auf die leicht bewegliche
Planehette legten und mit ruhiger Aufmerksamkeit die gezeigten
Buchstaben ablasen. Ob die ihnen einleuchtende Überzeugung
daß demnach eine Wirkung des sogenannten Unterbewußt
neins dabei ausgeschlos«en war, zutrifft, ist für den Wissenschaftler
freilich eine andere Frage. Einige dieser Kundgebungen sind in dein
neuesten Roman von Prof. Friedrich Lienhard: „Der Spielmann*
bereits veröffentlicht. Wer das Büchlein mit vorurteilsfreiem
Glauben ait sich wirken läßt, wird allerdings zu der Erkenntnis
gelangen, daß in der unsichtbaren Welt wunderbare Gese'/e walten
müssen, aus denen vor allem die heilende und helfende Macht der
Liebe hervorleuchtet. Dr. —r.
Compte rendü stenographique du deuxieme Congreß spirite universel de
Geneve 1913. Gr. 8°, 267 S.
Soebeü ist der umfangreiche Bericht über den Genfer Kongreß
seitens de* „Bureau international du Spiritisme* zur Ausgabe gelangt
. De^elbe kostet 5 Fr. und ist bei Einsendung von 5,50 Fr.
durch den Präsidenten der „Soci&e* d'Etudes Psychiques de Geneve*,
Herrn m. Uh. - E Piguet, rue des Delices Nr. 2, Genf, portofrei zu
erhalten Außer geschäftlichen Angelegenheiten wurden drei
Fiagen behandelt: l) Die Rolle des Spiritismus in der jeligiösen
Entwickehmg der Menschheit, 2) die Praxis der Mediuini'ät, H) die
spiritistische Presse, woran sich noch eine Anzahl freier Vorträge
schlössen. Deutschland war äußerst schwach vertreten. Zur zweiten
Frage sprach AUmann-Berlin speziell über das Thema: „Blüte und
Verfall des Spiritismus hängt von den Medien ab," für deren
Unterhalt und Altersversorgung er lebhaft eintrat. Dann wurde
noch in der ReiLe der freien Vorträge ein Aufsatz der Frau Kordon
(Genf), der „Repräsentant in Deutschlands14, ins Französische übersetzt
verlesen. Es behandelte die spiritualistisebe Erziehung de? Kinder
und scheint beifällig aufgenommen worden zu sein. Bei der mit
dem Kongreß verbundenen Ausstellung war Deutschland durch Gemälde
einer Freifrau von V. vertreten.
Freudenberg - Brüssel.
NB. Das verspätete Erscheinen des Hefts bitten wir mit den nicht
zu ändernden Verkehrshemifflingen zu entschuldigen. — Red.
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