Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
41. Jahrgang.1914
Seite: 550
(PDF, 179 MB)
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550 Psychische Studien. XU. Jahrg. 10. Heft. (Oktober 1914.)

Vater, Friedrich Wilhelm!, 1688—1740, dessen
übermäßige, stets polternde, nicht nur jedem Prunk, sondern
auch Künsten und Wissenschaften abholde Strenge
ihre und ihres Lieblingsbruders Jugend, den er fast hätte
hinrichten lassen, vergiftete], ward in dieser Zeit durch den
Tod des Königs von Polen [Kurfürst August 3 I., der Starke
von Sachsen, 15. September 1697 in Krakau gekrönt, gest.
am 1. Febr. 1733] sehr betrübt. Er starb unmittelbar nach
seiner Ankunft in Warschau. Grumkow [erster Minister
und böser Ratgeber des Königs in Berlin] hatte ihn wenige
Tage vorher in Frauenstadt gesehen, wo er "hn im Namen
des Königs, meines Vaters, bewillkommnet hatte. Der
König von Polen [der bekanntlich äußerst prachtliebend
war und von seinen Maitressen 354 uneheliche Kinder gehabt
haben soll] nahm sehr zärtlich von ihm Abschied und
sagte: »»Ich werde Sie nicht mehr wiedersehen!"14 Mochte
Grumkow von diesen Worten besonders gerührt worden
sein, oder der Zufall sein Spiel treiben, genug er kam an
demselben Tag, wo der König starb, zu meinem Vater und
sagte zu ihm: „ „ O weh! Ihro Majestät, der
arme Patron, ist tot! Diese Nacht kam er
in mein Zimmer, öffnete meine Bettvorhänge
und sah mich starr an. Ich war hell
wach, wie ich es jetzt bin; ich wollte aufspringen
, aber die Erscheinung verschwand"*
Nachher fand sich's, daß der König in derselben
Stunde gestorben war, in welcher Grumkow die
Erscheinung gehabt hatte.* —

In demselben Band der „Lebensdokumente vergangener
Jahrhunderte* berichtet die durchaus wahrheitliebende
und grundgescheite Märtyrerin ihres Genies auch einen
merkwürdigen Fall von Versehen einer Schwangeren
. Sie schreibt auf (S. 309): „So ist mein Leben
eine Verkettung von Übeln gewesen; um aber durch lauter
traurige Gegenstände nicht zu ermüden, will ich hier ein
paar lustige Anekdoten einschalten. Zu dieser Zeit kam
der Prinz von Anhalt - Bernburg nach Potsdam, um dem
König seine Ehrerbietung zu bezeigen. Da dieser sehr
gern neckte, hatte er den Einfall, diesen Prinzen mit seiner
Schwester Tochter, der Prinzessin Albertine, zu verheiraten.
Von alledem wußte der Prinz von Bernburg aber nichts;
er war ein kleiner, dicker Mensch mit hohen Schultern und
einem bräunlichen Vollmondsgesicht. Als seine Mutter
mit ihm schwanger war, stürzte einmal das eine Pferd vor
ihrer Kutsche und drehte den Kopf so, daß er ihr gerade
ins Gesicht sah. Das erschreckte sie dergestalt, daß


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