Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
41. Jahrgang.1914
Seite: 551
(PDF, 179 MB)
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Maier: Okkultes von der Lieblingsseh wester Fr/s des Großen. 551

sie sich an ihm versah und ihr Sohn davon ein
Perdeauge bekam. In meinem Leben habe ich keinen
häßlicheren, dümmeren Menschen gesehen, als diesen
Prinzen. Er stotterte und konnte kein Wort sprechen,
ohne zu gurgeln wie ein Kind, das erst eben sprechen
lernt. Ungeachtet alles Kummers hatte ich alle Mühe, mich
bei seinem Anblick des Lachens zu enthalten.* —

Man sieht, daß dem Scharfblick dieser vielseitig
wirkenden, durch ihre Lebensschicksale anziehenden Frau
von erstaunlicher Geisteskraft auch derartige, ins okkulte
Gebiet einschlagende Vorkommnisse nicht entgangen sind,
obschon sie sich, wie das Folgende beweist, allem „Aberglauben
* gegenüber äußerst skeptisch, wenn nicht geradezu
ablehnend verhielt. Auf S. 354 ff. ist zu lesen: „Der Markgraf
von Bayreuth [Georg Friedrich Karl, ihr Schwiegervater
] liebte die Lustbarkeiten nicht; er machte sich eine
Gewissenssache daiaus, worin ihn sein Beichtvater, ein
höchst strenger Pietist, noch bestärkte . . . Am nächstfolgenden
Sonntage predigte der Almosenpfleger des Markgrafen
ganz öffentlich gegen diese Maskerade; er rief uns
alle in der vollsten Kirche auf, und obschon er den Markgrafen
öffentlich schonte, machte er ihm insgeheim doch
solche Vorwürfe, seine Hände zu solcher Sünde geboten
zu haben, daß sich der Herr in alle Ewigkeit für verdammt
hielt. Er versprach aber dem geistlichen Herrn so hoch
und teuer, keinen solchen Zeitvertreib mehr in seinem Lande
zu dulden, daß er endlich die Absolution erhielt. Dem
Markgrafen war das aber nicht genug, auch der Erbprinz
sollte allen Freuden entsagen; allein zu seinem großen Mißfallen
fand dieser Mittel, dem Schwüre auszuweichen. Eine
Begebenheit, die sich damals zutrug, war nicht wenig geeignet
, seinen Aberglauben zu vermehren, und hätte ihn
endlich dahin bringen können, die Lebensweise der Trap-
pisten zu ergreifen, hätte sich nicht der Erbprinz die Mühe
gegeben, die Betrügerei zu entdecken. Seid dem Tode des
Prinzen Wilhelm hatte sich ein panischer Schrecken aller
Gemüter bemächtigt; täglich erzählte man sich neue Geschichten
von Gespenstern, — die eine noch lächerlicher
wie die andere, die man im Schlosse gesehen haben wollte.
Die Sorge für meine Gesundheit setzte ein Gespenst mit
Fleisch und Bein zu meinen Gunsten in Bewegung. Was
man wünscht, ist man zu glauben geneigt; ein Stadtgespräch
gab mich für schwaüger aus; da ich aber von
seiner Unhaltbarkeit überzeugt war, lernte ich halb zum
Zeitvertreib, halb zum Besten meiner Gesundheit, für welche
mir die Ärzte viel Bewegung anempfohlen hatten, das


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