Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
41. Jahrgang.1914
Seite: 555
(PDF, 179 MB)
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Maier: Okkultes von der Lieblingsschwester Fr/s des Großen. 555

er mich, die Veranlassung dieser Begebenheit genau zu erforschen
.

Göckel berichtete mir am Abend bei seiner ßückkehr,
daß das Blut dergestalt in dem Gewölbe umherflösse, daß
er einige Zuber voll davon hätte forttragen lassen, und
nach genauer Untersuchung habe er gefunden, daß es aus
einem unmerklichen Eitz eines der bleiernen Särge käme,
der eine seit achtzig Jahren verstorbene Prinzessin des
Hauses enthielt, und daß man, um der Sache auf den
Grund zu kommen, am besten täte, diesen Sarg zu öffnen.
Der Markgraf gab die dazu nötigen Befehle; allein man
konnte es nicht bewerkstelligen, ohne den Sarg völlig zu
zerschlagen, und das wollte man nicht.

Es gab in Bayreuth keinen Chemiker, der geschickt
genug gewesen wäre, zu entdecken, ob die Flüssigkeit Blut
oder eine andere Materie sei, bis uns einer der Ärzte dieser
Stadt aus der Verlegenheit zog, indem er den Mut hatte,
sie zu kosten. Nun verschwand das Wunder augenblicklich
— es war ein Balsam. Die Fürstin, welche in dem
Sarge lag, war außerordentlich beleibt gewesen; man hatte
sie einbalsamiert, ihr Fett und der Balsam hatten diese Erscheinung
hervorgebracht, welche die Ärzte jedoch wegen
der langen Zeit, die seit ihrer Beerdigung verflossen war,
für sehr merkwürdig hielten. Die Beerdigung des Prinzen
geschah am dritten Dezember. —

Zur Charakterisierung* der durch ihr rücksichtslos
scharfes Urteil und ihren berechtigten Ehrgeiz als Königstochter
auch in ihrer neuen Umgebung, für die sie viel zu
gescheit und wahrheitsliebend war, bald verhaßten Markgräfin
, deren einziges Kind, die Erbprinzessin Friederike,
1748 kaum sechzehnjährig an den später als Bedrücker des
jungen Schiller bekannt gewordenen Herzoe Karl Eugen
^Württemberg uaglüctlich verheiratet lurde, möfen
noch die folgenden Züge dienen, die ebenso ihren klaren
Verstand, wie ihr edles, warmfühlendes Herz beweisen.

Zur Heilung des gefährlich erkrankten Markgrafen,
ihres Schwiegervaters, hatte man 1735 an Stelle des völlig
unfähigen Dr. Göckel, der alle Leiden mit Bädern in Fichtenzapfenabsud
als herrlichstes Mittel gegen Fäulnis zum Einbalsamieren
kurieren wollte, einen geschickten Arzt von
Erfurt namens Zeitz berufen, von dem sie schreibt (S. 392):
„Zeitz hatte Verstand, etwas mehr Wissenschaft als sein
Vorgänger, aber ein ebenso lächerliches System [möglichst
heiße Mineralbäder] wie jener. Außerdem war es ein sehr
böser Mensch; er hatte keine Religion, also keinen Zügel,
der ihn zurückhielt. Der blinde Glaube ist nicht einem


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