Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
41. Jahrgang.1914
Seite: 563
(PDF, 179 MB)
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Grävell: Besessenheit.

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dige Erscheinung — wie Mephistopheles — im Haushalte
Gottes. Er kann auch nicht gut mit Gewalt bekämpft
werden. Vielmehr soll jemand, der unter dämonischem
Einflüsse leidet, herauszubringen suchen, wo der Fehler
steckt. Ist es Lieblosigkeit, so soll er zu lieben suchen.
Denn die Dämonen vertragen alles eher als Liebe. Ist es
Völlerei, geschlechtliche Ausschweifung, dann soll er da-
gegen ankämpfen. Solange ein Mensch noch nicht voll-
kommen ist, kann er von dämonischen Mächten angefochten
werden. Beweise dafür findet man in den Heiligenleben
, z. B. in dem des hl. Antonius in der Wüste, dessen
Gesichte ja oft von Malern dargestellt worden sind. Lehrreich
ist auch namentlich die Geschichte der hl. Franzeska
Romana, die ihr Leben lang mit Dämonen zu tun hatte
und von ihnen öfters mißhandelt wurde.

Wenn man die Dämonen reizt, werden sie schlimmer.
Am besten tut man, als ob sie nicht da wären, kümmert
sich nicht um sie, bucht sich aber sozusagen heimlich zu
verbessern. Sie können das Ich nicht sehen, wohl aber
„die Seele8, d. h. die Kräfte, die um das Ich gelagert sind.
Das Ich kann also schon große Fortschritte gemacht haben,
wenn noch der Astralkörper sehr unvollkommen ist. Da
der Dämon auf diesen einzuwirken pflegt, so kann er
glauben, man wäre noch so zurück wie früher, während
das Ich aber schon sehr fortgeschritten sein kann. So war
es bei den Heiligen. Sie haben daher durch Fasten und
Beten die Teufel auszutreiben gesucht, indem sie ihren
Körper (»den Esel*; wie Franziskus von Assisi zu sagen
pflegte) in strenge Zucht nahmen. Man lese die Heiligenieben
daraufhin durch und man findet genug passende Beispiele
, z. B. in der nicht genug zu lobenden „Christlichen
Mystik* von Görres oder in den zahlreichen Handbüchern
der Askese, die die katholische Kirche hervorgebracht hat.

Das Gebet ist natürlich die bekannteste Waffe. Es
ist eine in die Form einer Bitte gekleidete Willensrichtung.
Durch dieses setzt sich etwas in der Seele an, das stärker geworden
die geistigen Bazillen tötet. Der Exorzismus
kann Wunder tun. Sulzer hat unrecht, wenn er annimmt,
es komme bloß auf den Exorzisten und den Glauben an.

sieg in den Sagen deutet ja darauf hin, daß solche Astralwesen, die
ganze Gegenden verheerten oder sich geistig zinspflichtig macnten,
existierten. Nur eine reine Jungfrau kann siegen, natürlich auch
eine männliche, wie Parsifal. [Einer streng wissenschaftlichen Auffassung
erscheinen die Drachensagen als unbewußte Eeminiszenzen,
bezw. Volkserinnerangen an die Periode der Ichthyosaurier, Dinosaurier
etc. — Red.]


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