Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
41. Jahrgang.1914
Seite: 595
(PDF, 179 MB)
Bibliographische Information
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Feter: Die Eusapianischen Materialisationsphänomene. 595

in anderen die Überzeugung zu wecken, von der ich leider selbst
fühle, daß ich sie auch nicht in schwacher Form übertragen kann.
Deshalb ziehe ich vor, meinen Standpunkt diesen Tatsachen
gegenüber mit dem Namen „Glauben" zu bezeichnen: im
Einklang mit der positiven Methode kann ich nichts anderes
sagen, da mir der experimentale Beweis fehlt" ....

„Das Geringste", bemerkt hierzu Morseiii, „was man von jenen
denkt, welche behaupten, Phantome dieser Art und unter solchen
Bedingungen der Darstellung gesehen zu haben, ist, daß sie in
Illusionen gefallen seien. Die weniger Duldsamen werden mich
verurteilen, ohne Gnade, ohne Appell, als ein Opfer
einer Charlatanerie; die Weiseren werden das schwierige
Rätsel des „Hauses Avellino" lösen, indem sie
sagen, daß wir von der Eusapia halluziniert worden sind.
So lauten die Einwürfe, welche ich selbst mir gemacht habe,
angesichts der berühmten Materialisationsphänomene der von
Crookes erfoi sehten Cook, und so würden sie auch lauten gegen
alle Phänomene, welche täglich von den zahllosen Medien Nordamerikas
gemeldet werden, welche mir eine Gänsehaut verursachen
, wenn ich nur daran denke. Ich bin stets in absolutem
(wissenschaftlichem) Skeptizismus gegen alle, von anderen behaupteten
„Erscheinungen"; ich begreife, daß sie es auch in
bezug auf mich sind: Dies hindert aber nicht, daß ich glaube,
mit meinen gesunden Sinnen gesehen und mit meinem gesunden
Gehirne geurteilt zu haben."

Prof. Morselli wirft die Frage auf: Wie kann Eusapia
die Phantome erzeugen? Die Frage, ob das Medium, authentisch
im Trance liegend,die so außerordentlich ausnahmsweise zu
findende Fähigkeit besitzt, wirklich die „Telephanie" oder die
„Epiphanie" von Geistern hervorzurufen, würde der Forscher nach
den Ergebnissen seiner Beobachtungen mit „ja" beantworten.
Aber als Mann der Wissenschaft muß er sich hier eine gewisse
Reserve auferlegen. -Ja noch mehr, er gesteht, daß in jeder
Stunde, welche er eben bei diesem wunderbaren Schauspiel verlebte
, in seinem Geiste eine gewisse Scham aufstieg. „Ich fand mich",
sagt der Gelehrte, „überzeugt (und ich bin es noch); aber im
Verlauf der Zeit fühle ich, daß man für eine formale Überzeugung
immer mehr ein Wiederbeobachten, ein nochmaliges
Sehen, ein Wiederbeweisen nötig hat. Ich glaube (si parvum
licet comparare maximo), daß selbst Crookes für sich auf der
Suche nach Gewißheit mittels anderer und definitiver Beweise
ist."

Für sich selbst weist Professor Morselli die Hypothese des
Betruges und der sensorischen Illusion zurück. Die Phantome


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