Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
41. Jahrgang.1914
Seite: 596
(PDF, 179 MB)
Bibliographische Information
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596 Ps5ch. Stud. XLI. Jahrg. 11. u. 12. Heft. (Nov.-Dez. 1914.)

der Casa Avellino sind für ihn als „o b j e k t i v e W i r k Ii c h -
k e i t" festgestellt Aber er gibt es nicht zu und erklärt, es
auch nicht zugeben zu werden, bis zur Erreichung eines objektiven
Beweises, daß Wesen, welche der Eusapia fremd sind, gekommen
seien.

Prof. Morselli glaubt, daß Eusapia Paladino im Tieftrance
mit ausnahmsweis starker Mcdianität begabt is*, die bis heute noch
unbekannte biopsychische Kräfte entfaltet; dieselben können sich
um sie bilden, vielleicht auch einen Teil von den Anwesenden
entnehmen, um „Ektopla s m e n" zu erzeugen, welche nach
Erinnerungen als „Person" gebildet werden, Erinnerungen, die
latent in des Mediums Unterbewußtsein sind, oder aus der Umgebung
dahin gelangen. Morselli fügt hinzu: „Mancher Tele-
pathologe wird dagegen die Vermutung aussprechen, daß es der
Eusapia gelungen sei, in unseren Gehirnzentren sensorielle Eindrücke
(größtenteils sichtbare, zum kleinen Teil hörbare) hervorzurufen
, die von uns exteriorisiert werden, d. h. jene beiden
Phantome würden als wahre Halluzinationen bestehen, wie jene
welche in den „Phantasms of Living** beschrieben werden, die
aus der Objektivikation von Bildern abgeleitet sind, welche einzig
und allein von dem Unterbewußsein des Mediums gedacht, aber
in das unserige übergegangen sind.

Wir haben sie zuerst durch einen Suggestivprozeß aus der
Entfernung hervorgerufen, in der ideo-sensoriellen Zone des Ger
hirm; durch die Sinne, von da haben wir sie in den Raum projiziert
, wie wenn es wirkliche Bilder wären. Prof. Morselli erläutert
in eingehender Weise die einschlägigen Theorien über
Halluzinationen usw. usw. Ich beschränke mich hier darauf, die
Schlußworte des Gelehrten anzuführen:

„Ich bin der Ansicht, daß das schwere Problem der Materialisation
doppelt ist, biogenetisch (die »Substanz*) und psycho-
genetisch (die ,Form*); aber vorläufig möchte ich meinen, daß
die von uns gesehenen und von uns als aus dem Gehirn des Mediums
entsprungen betrachteten Gestalten Erzeugnisse waren,
welche plötzlich von den Gedanken des Mediums in den Raum
geworfen (projiziert) wurden, also ephemere Schöpfungen, die bestimmt
sind, zu erscheinen und zu verschwinden unter diesen besonderen
Verhältnissen (und nicht unter anderen). Daß diese
Erscheinungen auf dem Wege der Hypothesen und bei dem
gegenwärtigen Stand der Metapsychik ,transitorischen Ekto-
plasmen' zugeschrieben werden können, welche von den Nervenzentren
der Eusapia ausgestrahlt und von ihrem Unterbewußtsein
gebildet werden, ohne die ganz überflüssige Dazwischenkunft eines
fremden unter- oder übermenschlichen Wesens;—dies ist für
mich klar; es ist auch abzuleiten aus der Analogie mit anderen


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