Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
41. Jahrgang.1914
Seite: 598
(PDF, 179 MB)
Bibliographische Information
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1914/0615
598 fsych. Stud. XLI. Jahrg. 11. u. 12. Heft. (Nov.-Dez. 1914.)

„Aber", fragt der Gelehrte, „war das weiße Phantom, das
sich durch Eusapia vor unseren Augen materialisierte, wirklich
la „Catterinina", die einige Minuten vor ihrem Vater „Giovanni"
wieder erscheinen und aus dem Traume ihrer „Schwester" hervorgehen
wollte? Und beide hätten sich reinkarniert mit einer
Veränderung ihres Heimes und ihrer Rasse, mit Hilfe einer Halbbäuerin
aus Puglien?" Eingehend zeigt Prof. Morselli, warum er
dies nicht glaubt. „Als Irrenarzt sehe ich wohl, daß an diese
Verwandtschaft des Jenseits zu glauben, an — die Spiritologen
mögen es mir verzeihen - Wahnsinn grenzt; aber es
ist nicht meine Schuld, wenn es mich treibt, etwas Unvernünftiges
zu sagen. Es ist das Los desjenigen, welcher gewisse exotische
Pflanzen zu akklimatisieren vorgibt: oftmals kommt nichts, als
Mißgeburten und Ungeheuer. Und albern und ungeheuerlich ist
diese ganze Traum-Welt, die von den nordamerikanischen Medien
des Ohio nach England wanderte, und von da zu jenen der anderen
Gegenden, von Holland nach Neapel. Vielleicht konnte m
den Siedlungen von Ohio, wo „King" geboren wurde, seine überirdische
Legende durchgehen, aber in unserem klassischen und
skeptischen Italien hat sie ganz das Aussehen einer Fabel der
Folklore"......

Was die dritte Erscheinung betrifft, so ist auch hier Morselli
der Ansicht, daß es sich um ein Produkt der Eusapia handelt.
Das Phantom ist nicht erkannt worden und nur einige wollten auch
in diesem die berühmte „Katie King" sehen. ^ Hingegen ist die
vierte Erscheinung, die „Frau mit dem Kinde*' getauft worden.
Eusapia sagte im Trance („John"), daß es die Mutter der Si-
gnora Avellino wäre, die in jungen Jahren gestorben sei. Das
Kind wäre ihr Söhnchen, das im zarten Alter von drei Jahren
aus diesem Leben geschieden war. Keiner der Anwesenden
konnte die beiden Gestalten erkennen, selbst die Mitglieder der
Familie erkannten sie nicht. Auch waren die verschwommenen
Linien der Gesichtszüge einer sicheren IdentiHkation wenig
günstig. Übrigens erinnert sich die Signora Avellino nicht, ihre
Mutter jemals in dieser Art und Weise gekleidet gesehen zu haben.
Man sagt nun, daß ein Bild der Verstorbenen in einer Villa von
Stradella existiere, das im allgemeinen an die Gewandung des
Phantoms erinnere. Wenn es wahr ist, daß Eusapia niemals in
Stradella war, so ist es doch möglich, daß siejdavon erfahren hat.
Außerdem ist es nichts außergewöhnliches, sich eine Großmutter
mit einer Haube vorzustellen.

Professor Morselli glaubt nicht an „Geister" und sagt:
„Ich bin — eine vage und unbestimmte Ähnlichkeit dieses Ekto-
plasmas mit einer einst im Leben gestandenen Person zugegeben —
geneigt zu glauben, daß Eusapia (mediumistisch) hier den Versuch
gemacht hat, aus den Erinnerungen des Gehirns ihrer Gastfreunde
, besonders der Tochter der Verstorbenen zu schöpfen" . .


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