Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
41. Jahrgang.1914
Seite: 627
(PDF, 179 MB)
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Oehler: Ueber das Wesen des Willens

627

Die Spiritisten berichten von Materialisationen, von Prophezeiungen
der Zukunft durch Geister, die über Raum und Zeit er-
haben scheinen. Bestätigt die Psychik auch diese wunderbaren
Tatsachen, so sieht sich unser Denken vor ganz neue, ganz anders-
artige philosophische Aufgaben gestellt. Unendlich viel gibt es
noch zu erforschen, das uns näher und näher zu den Ursachen
alles Seins führt.

Man glaube nicht, die Psychik als solche sei eine neue Philosophie
, ein verkappter Vitalismus, ein philosophierender Spiritismus
, kurz ein System, die Psychik will eine Wissenschaft sein,
die mit allen Hilfsmitteln exakter Forschung die das gesamte
psychischen Geschehen beherrschenden Gesetze feststellen will, wie
die Physik die im Reiche des Unbelebten geltenden.

Die Nutzanwendungen für Lebens- und Weltanschauung
kommen in zweiter Linie. Doch, da Ausblicke den Forschungseifer
anspornen können, indem sie die Grösse des wbkenden
Zieles erkennen lassen, hat Verf. geglaubt, den Boden des Exakten
im vorliegenden Sonderfall, bei dem allgemeine Umrisse gegeben
werden sollten, verlassen zu dürfen; denn besser vielleicht als
auf bisher beschrittenen Wegen können wir auf den hier gewiesenen
, d. h. durch die Psychik zu höherer Erkenntnis gelangen
.

Ueber das Wesen des Willens.

Von Ernst Oehler, Elsterberg i. Sachs.

Ein jeder Mensch weiss, dass er tun und lassen kann was er
will. Es steht ihm frei, sich seiner Glieder zu bedienen oder dieselben
im Ruhezustande zu lassen. Er bewegt sich wohin er nur
will, er benützt seine Hände und Finger zu allen möglichen
Arbeiten und Kunstfertigkeiten, er bedient sich des Mundes zum
Sprechen usw. Doch nicht allein diese äusserlichen Bewegungen
zeigen uns die Willenstätigkeit, sondern auch die Vorgänge im
Gehirn selbst; auch "da können wir beliebig Erinnerungen von
allen möglichen Personen, als deren Namen, Erlebnisse, aus der
Gegenv/art und Vergangenheit auftauchen und wieder verschwinden
lassen. Doch nicht nur dies allein, sondern auch nur
gedachte Ideen und Vorstellungen können wir nach Belieben
wieder aufleuchten und verschwinden lassen. Die Ursache all
dieser Erscheinungen lässt sich zunächst auf das Denken und
dieses selbst wieder auf Einprägungen und Reproduzieren von
Erinnerungseindrücken zurückführen. Die Erinnerungseindrücke
wiederum bestehen nach meiner bereits früher besprochenen Idee
aus Lumineszenzbildern, welche, infolge äusserer Sinnesreize, der
Gehirnrinde und deren Zellen zugeführt wurden. Infolge der Ein-


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