Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
41. Jahrgang.1914
Seite: 629
(PDF, 179 MB)
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Oehler: Ueber das Wesen des Willens

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der Hemmungen steht, über weit weniger Willensfreiheit verfügt,
als einer, der ungezügelt seinen Begierden und Leidenschaften
freien Lauf lässt; letztere scheinbare Willensfreiheit aber erklärt
sich als weiter nichts, als wie ein ungehindertes Arbeiten der
Mechanik der Gehirnzellen. — Bei der Betrachtung der Entwicke-
lung des Kindes findet man die allmählige Entwickelung der
Willenstätigkeit, indem dieses zuerst durch Hunger- und Durstgefühl
zum Schreien veranlasst wird; bei der Darreichung von Milch
usw. langt es dann instinktiv nach derselben. Durch äussere Ein-
flüsse veranlasst, wie bei der Darreichung von Spielzeug usw. verlangt
und greift es nach dem ihm Dargebotenen, wodurch sich
ein allmähliches Entwickeln des Wollens und Begehrens erklärt. —
Ferner sehen wir, dass durch Zulassung aller Wünsche und Begierden
ein Mensch zu unbändigem Verlangen, zu tollen Streichen,
ja zur Tollheit ausarten kann, während wiederum ein anderer
durch Unterdrückung all seiner Wünsche und Verlangen,
gleichgültig und stumpfsinnig wird, was ebenfalls wieder bis zur
Geisteskrankheit bzw. Starrsucht führen kann. Für den Dualisten
sind diese Tatsachen freilich alle nichtssagend, kommt es ihm doch
auch weniger auf die Erkennung der Wahrheit, als auf die Auf-
rechterhaltung seines Prinzipes an.1)

Hellsehen.

Von Carl Huber, Starnberg (Bayern).

Langsam aber sicher arbeitet die Lupe wissenschaftlicher
Erkenntnis und es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch
endlich an die Sonnen. Es mag manchmal etwas langsam vor-
kommen, aber hoffen wir, dass dann in diesen Fällen auch das
Sprichwort Geltung findet: Was lange währt, wird gut.

Die okkulten Wissenschaften, die solange in
ein düsteres mystisches Gewand gekleidet waren, beginnen all-
mählich sich zu entschleiern und sich in das Reich exakter wissen-
schaftlicher Beobachtung zu wagen, wiewohl heute immer noch
Mut und Selbstverleugnung von Seiten derjenigen Wissenschaftler

J) Betreffs des Hinweises des Herrn Schriftleiters auf die Ausführungen
des Pariser Professors Bergson im Novemberheft, S. 658,
habe ich zn erwidern, daß es mir unverständlich erscheint, wie
Letzterer aus dem Vorhandensein gewisser anatomischer Beobachtungsfehler
die gesamte diesbezügliche wissenschaftliche Arbeit über Bord
wirlc und dafür eine mystische Erklärungsweise der Gehirntätigkeit
einsetzt. Daß die anatomische Feststellung des Sprachgebietes im
Gehirn keine Kleinigkeit ist, kann doch jeder denkende Mensch
ermessen, sofern er sich mit der Methode dieser Forschung vertraut
macht. Verf.


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