Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
41. Jahrgang.1914
Seite: 630
(PDF, 179 MB)
Bibliographische Information
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630 Psych. 8tud. XLL Jahrg. 11. u. 12. Heft. (Nov.-Uez. 1914.)

dazu gehört, die sich dieser Stiefkinder annehmen und es ist
wahrlich oft nicht leicht aus dem Wust von Lügen, Charlatanerie,
Taschenspielerei usw. das hin und wieder nur wenig Gute und
Reelle herauszufinden und zu verwerten. Aber in den meisten
Fällen wird der Forscher belohnt und wenn er auch nicht immer
bei seinen Zeitgenossen die gebührende Anerkennung findet, die
Nachwelt weiss ihn dann um so mehr zu schätzen und so teilen
auch heute die meisten Forscher auf diesem Gebiete das Los
vieler Gelehrten, die erst nach dem Tode die Bedeutung erlangten,
die ihnen bei Lebzeiten versagt war.

Doch hin und wieder geht es auch anders. So hat erst ein
Münchener Arzt Dr. E. Aigner, den Nachweis für die Reellität
einer Erscheinung erbracht, die jahrhundertelang bekannt, aber
stets in wissenschaftlichen Kreisen als Aberglaube und Unsinn
betrachtet wurde. Dr. Aigner haben wir es zu verdanken, dass
heute der vielfach praktische Nachweis erbracht ist: Vermittels
der als Wünschelrute bezeichneten Weidengabel oder eines ähnlichen
Drahtes in der Hand einer geeigneten Persönlichkeit können
Wasseradern, Metalle, Chemikalien im Erdboden gefunden werden
. Das Wünschelrutenproblem ist nun dem Geheimkabinett des
Okkultismus entzogen und wenn es auch noch nicht gelungen ist,
mit Zuhilfenahme der heutigen wissenschaftlichen Erkenntnis eine
theoretische stichhaltige Erklärung für das Wesen der
Wünschelrute zu schaffen, so darf man doch überzeugt sein, dass
dies über kurz oder lang auf Grund der sich immer mehr häufenden
praktischen Beweise gelingen wird und ist es sehr erfreulich, dass
man ausnahmsweise die praktischen Versuche ohne die Theorie
fortsetzte.

Wieder geht durch die Tagesblätter ein Rauschen aus dem
fernen düsteren Walde der Mystik. Wieder fängt eine uralte Erscheinung
an, das Interesse der Allgemeinheit zu erwecken, eine Erscheinung
, deren Lösung noch nicht einmal so reif sein dürfte, wie
die manch anderer ähnlicher Dinge, wie ich die Gedankenübertragung
für spruchreifer halten würde, um in das Bereich der
Wissenschaft aufgenommen zu werden. Die Erscheinung, die
augenblicklich sich in der Öffentlichkeit bemerkbar macht, ist das
Hellsehen. Da nun unter Hellsehen sehr häufig das Sehen
in die Zukunft, das Vorahnen, ähnlich wie bei der Seherin von
Prevorst, die uns Juslinus Kerner beschreibt,* verstanden wird, so
möchte ich gleich erwähnen, dass ich mich in diesem Aufsatz mit
dieser Art Heilsehens nicht befassen werde, sondern nur mit dem
Hellsehen, das darin besteht, Gegenstände mit verbundenen Augen
zu erkennen, gleich, ob sie in Kassetten eingeschlossen oder in
einem andern Räume sich befinden, Briefe in geschlossenem Kuvert
zu lesen usw. — alles Dinge die ohne eine „ übernatürliche"
Einwirkung auf wissenschaftlicher Basis möglich sind.


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