Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
41. Jahrgang.1914
Seite: 632
(PDF, 179 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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632 Psych. 8tud." XLI. Jahrg. 11. u. 12. Heft. (Nov.-Dez. 1914.)

Magnetismus oder einer anderen ähnlichen Kraft in Bewegung zu
setzen, der Preis wurde nicht erhoben,
v——~Mesmer bildete in Paris eine Anzahl Schüler aus. Zu diesen
/gehörteTlücTraie fceldeir Grafen Puysegu r , die bald zu den
'/eifrigsten Anhängern und erfolgreichsten Therapeuten Mesmers
f zähltgn^Wie so häufig, gingen die Schüler weiter als der Meister
/ und so fand einer der Grafen, dass die Methodik Mesmers, auf
( die wir ja nicht weiter einzugehen brauchen, in manchen Dingen
Ij nicht richtig sei und oft mehr Schaden als Nutzen stifte. (Siehe
„Memoire pour servir ä Phistoire et ä P&ablissement du magnetisme
animal** 1 784). Graf Puysegur richtete im Gegensatz zu Mes-
4-«er^ffe"^ruTmerksamkeit darauf, seine Patienten durch die ma-
f gnetische Behandlung zu beruhigen, anstatt wie Mesmer erregende
I Krisen herbeizuführen. Bei dieser Art der Methodik fand er, dass
I eine grosse Anzahl Patienten in einen eigentümlichen Schlaf-
j zustand verfielen, den er magnetischen Schlaf nannte und der
als Vorläufer des heute wissenschaftlich voll und ganz anerkannten
hypnotischen zu bezeichnen ist. In diesem Schlafzustand
wiesen die Patienten eine Anzahl eigentümlicher Erscheinungen
des Geistes und des Körpers auf. Eine Steigerung sämtlich
e r S i n n e mit scheinbar unbegrenzter Leistungskraft derselben
in diesem Schlaf Hessen an eine übernatürliche Einwirkung
glauben. Die Heilungen im künstlichen Somnambulismus, wie
Puysegur das tiefste Stadium des Schlafes nannte, welche Bezeich-
1 nung sich bis heute auch für den tiefsten hypnotischen Zustand er-
J. halten hat, wurden als Wunderheilungen angeseheru^ Konnte man
docrT eineTtjfclähmte "(selbstredend "hys'teHsxHer Art) die das Gehvermögen
seit langem verloren hatte und von einigen Männern
zur Behandlung getragen werden musste, nach einem einzigen
solchen Schlaf gehend machen!

Puysegur traf auch eine Änderung der allgemeinen Theorie,
indem er mehr zu der Ansicht neigte, dass das ausstrahlende und
heilende Fluidum nicht magnetisch, sondern elektrisch sein
müsse. Besonders wichtig aber waren füsouis^h^
lung die Beobachtungen, die Puysegur über die physischen und
psychischen Tatsachen der im Somnambulismus Befindlichen
machte. Darüber berichtet ein Zeitgenosse Puysegurs, D e -
1 e u z e , in seiner Histoire critique du magnetisme
animal wie folgt:„Wenn der Mensch durch den Magnetismus
in somnambulen Zustand versetzt ist, gewinnt er in der Gefühlssphäre
eine fabelhafte Erweiterung. Mehrere seiner äusseren
Sinnesorgane, besonders Auge und Ohr, sind in betäubungsartigem
Schlaf und alle ihre Gefühlswahrnehmungen richten sich nach innen
usw. Die Augen des Somnambulen sind geschlossen, und er bedient
sich ihrer nicht zum Sehen; auch seine Gehörswahrnehmungen
erhält er nicht durch die Ohren und doch sieht und


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