Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
41. Jahrgang.1914
Seite: 637
(PDF, 179 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Huber: Hellsehen.

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ein weiterer Versuch gemacht. Von den 202 Versuchen, die
glückten wurden 127 das erstemal, 56 das zweitemal und 19 das
drittemal richtig beantwortet.

Es ist nun allerdings zu diesen Versuchen zu sagen, dass es
sich, was ja die Gesellschaft betont, um reine Gedankenübertragungsversuche
handelt. Jedoch fehlt uns heute jede Kontrolle,
in wieweit bei diesen Versuchen nicht ein gewisses Hellsehen mitwirkend
war. Allerdings liegt ja bei all den Experimenten, bei
denen die Anwesenden den zu erratenden Gegenstand kennen, das
Moment der Gedankenübertragung näher als das des Hellsehens,
da aber auch die Gedankenübertragung für die meisten Wissenschaftler
noch eine unbekannte Sache ist und auch der experimentellen
wissenschaftlichen Klärung bedarf, habe ich diese Tatsachen
nicht unerwähnt lassen wollen.

Erst die in; eressantenVersuche des schon genannten Physiologen

Charles Richet (in dem ebenfalls obengenannten Buche
beschrieben^ können Anspruch auf Versuche reines Hellsehens
machen. Ausdrücklich sei gesagt, dass auch Richet seine sämtlichen
Versuchspersonen für die Dauer der Experimente im h y p -
n o t i s c h e n S c h ! a f e hatte. Ich möchte gleich hier betonen,
dass ich auch die Möglichkeit des Hellsehens wie auch sonstiger
Versuche für bedeutend leichter halte, wenn sich die Versuchsperson
im hypnotischen Somnambulismus befindet, weil doch alle
Sinne, wie oben schon bemerkt, bedeutend gesteigert sind und weil
durch den Somnambulismus alle Ablenkung der Aussenwelt genommen
ist. Hört ja sogar das eigene willkürliche Denkvermögen
beim Medium auf. Von seiten des Experimentators halte ich
größte geistige Sammlung für nötig.

Ausser den Versuchen mit Krankheilsdiagnose beschreit
Riebet Experimente mit dem Erraten von Karten, und zwar unter
Ausschaltung jeder Form von Gedankenübertragung, da er und
auch die eventuell Anwesenden, die Karte selbst nicht kennen,
die sich in einem verschlossenen Kuvert befindet. Eine Karte,
die aus 8 Kartenspielen mit je 52 Karten gezogen wurde, wird
ohne auch nur im geringsten besichtigt zu werden in ein starkes,
undurchsichtiges Kuvert gelegt und einem der Medien übergeben.
Das Kuvert wurde erst dann geöffnet, wenn die Karte vom Medium
bereits genannt war. Die Erfolge waren bei dieser Art strenger
Duichführung und unter Ausschliessung jeder Gedankenübertragungsmöglichkeit
zunächst nicht günstig, gestalteten sich aber im
Laufe der Zeit besser, trotzdem an Stelle des einen nun zwei Ku-
verte zum Verschluss genommen wurden. Richet ? der sich in einer
genauen Berechnung aller Zufälle und mathematischen Möglichkeiten
ergeht, kommt bei diesen Versuchen zu dem Schluss, dass
die 12 oder 15 künstlichen Resultate bei dieser zwingenden Versuchsanordnung
(unter Abrechnung einer Summe von Experimenten


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