Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
41. Jahrgang.1914
Seite: 638
(PDF, 179 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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638 Psych. Stud. XLI. Jahrg. 11. u. 12. Heft. (Nov.-Dez. 1914.)

auf Konto „Zufall**) beweisend genug sind. Was an Hypothesen
anzuführen ist, bringt er. Da er sich aber gegen die Hypothese
einer taktilen Hyperästhesie, wodurch an der geringen Erhabenheit
der gemalten Figuren und Punkte die im doppelt verschlossenen
Kuvert befindlichen Karten erkannt werden könnten,
wendet, so kommt er zu der Anschauung, dass es sich bei den mitgeteilten
Versuchen um eine unbekannte Fähigkeit der Wahrnehmung
(Hellsehen) handelt, welche äusserst selten zur Beobachtung
gelangt, unregelmässig auftritt und in den Bedingungen ihres
Eintrittes noch ganz unbekannt ist.

Ähnliche Versuche stellte Richet auch mit dem Erraten
von Namen an, die auf Zettel geschrieben, verschlossen in
grosser Anzahl in einer Urne lagen, und nun von ihm herausgenommen
wurden, ohne dass er selbst den Inhalt des Zettels kannte.
Der Erfolg war gering. Die unter dem Titel Reiseexperimente
beschriebenen Versuche, welche darin bestanden, dass
\on cem Medium ein Haus, ein Gebärde beschrieben werden sollte,
\on dem Richet und das Medium keine Ahnung hatten, das aber
der Person bekannt war, die noch zugegen, hält der Autor, trotz
merkwürdiger Resultate, in den Einzelheiten für nicht überzeugend.
Richet kommt als Resultat seiner Beobachtungen und nachdem,
wie schon einmal betont, er alle Hypothesen zu Rate zog, zu folgendem
S?.tze: Es existiert bei gewissen Personen in bestimmten
Augenblicken ein Erkenntnisvermögen, welches zu unserer nor-
malen Erkenntnisfähigkeit in keiner Beziehung steht.

Verschiedene deutsche Autoren haben sich auf diesem
Gebiete experimentell betätigt und haben darüber Prof. Max
Dessoir, du Prel und nicht zuletzt Freiherrn von Schrenck-
Notzing Mitteilung gemacht. Erst im vergangenen Jahre berichtete
uns Schrenck-Notzing von seiner Begegnung mit Reese,
einem amerikanischen Hellsehrer, in Paris. Die mitgeteilten Versuche
, die in der Zeitschrift „Psych. Studien" beschrieben sind,
lassen uns eine Taschenspielerei als Erklärung, als was ja diese
Dinge am liebsten angesehen werden, nicht mehr ausreichend erscheinen
. Auch die zwei in den M. N. N. mitgeteilten Fälle, von
denen einer aus der Zeitschrift Kosmos stammt, sind belegend für
die Existenz des Hellsehens, wiewohl besonders betont werden
muss, dass nur ganz einwandfreie Versuche geltend gemacht werden
dürfen.

So ist mit Gegenständen, die sich durch Geräusche leicht ve*-
laten können, wie mit Schlüsseln, Taschenuhren usw. besonders
vorsichtig zu experimentieren, da es wahrhaftig nicht Schwei /u
erraten ist, was sich in der Hand oder in einer Kassette befindet,
wenn man schon von weitem das Ticken der Uhr z. B. hört. Auch
muss jeder Selbstbetrug unterdrückt werden und gebe man sich
keinen Täuschungen hin. Falsch ist meines Erachtens auch dem


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