Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
41. Jahrgang.1914
Seite: 643
(PDF, 179 MB)
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Kaindl: Neue Versuche mit der Wünschelrute

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Verband zur Klärung der Wünschelrutenfrage mit dem Sitze
in Wien gebildet. In hervorragender Weise ist an der Lösung
dieser phänomonalen Frage Deutschland beteiligt. Kaiser Wilhelm
selbst ist es, der alle Bestrebungen in diesem Belange unterstützt
. Welche Bedeutung man dem Wünschelrutenproblem dort
entgegenbringt, mag wohl der vom Vorstand des Internationalen
Vereines der Rutengänger ergangene Aufruf an alle deutschösterreichischen
Rutengänger beweisen, die aufgefordert werden,
sich dem Generalstab, bzw. dem Vaterlande zur Aufsuchung von
Wasser mittelst der Wünschelrute in Standquartieren, Biwaks
usw., während des Feldzuges zur Verfügung zu stellen.

Das Wesen der Wünschelrute, das als ein physiologisches-
psychologisches Phänomen betrachtet werden muß, konnte bis
heute noch keine nach allen Seiten hin befriedigende Erklärung
finden. Die festgehaltene Rute schlägt über eine radioaktive Substanz
(Metalle. Erze. Wasser, auch der Mensch ist radioaktiv) aus;
sie bewegt sich oder fängt an zu rotieren. Die Bewegungen sind
individueller Natur und wir können sie und ihre Wirkungen nur
sehen, wir kennen sie aber nicht. Die Kraft, die die Rute bewegt,
ist uns ein Geheimnis. Dr. Rothe sagt in den Mitteilungen des
österreichischen Verbandes zur Klärung der Wünschelrutenfrage
vom 1. September 1914 bei Besprechung eines Versuches treffend:
„Würde uns dieses Phänomen, das wunderbar erschien und doch
ohne allen Zweifel wirklich war, vielleicht eine Tür öffnen, durch
die wir einmal in das innerste Wesen des Menschen überhaupt wurden
blicken können? Könnten hier nicht eines Tages Zusammen-
hänge zutage treten, die uns ganz nahe vor das letzte Rätsel der
Natur führen müßten: vor das Rätsel des Lebens?"

In den erwähnten Mitteilungen wird unter anderem auf das
um die Mitte des vorigen Jahrhunderts von Karl Freiherrn von
Reichenbach veröffentlichte Werk über die Sensitivität und
das Od verwiesen. Über dieses Werk rümpfen die Schulgelehrten
die Nase; die Presse verhielt sich zurückhaltend; das Interesse
des Publikums wurde erst erregt und flaute dann ab. Der
Forscher selber aber, immer mehr vereinsamend, arbeitete weiter,
reihte tausend neue Experimente an tausende, die bereits hinter
ihm lagen, arbeitete, schrieb, kämpfte vergeblich um Anerkennung
— und starb.

Was er gefunden hatte oder gefunden zu haben glaubte, war
die Selbststrahlung der Materie und die Fähigkeit bestimmter Personen
, sie sehend« und fühlend wahrzunehmen. Jene Strah-
1 u n g nannte er O d, diese physiologische Fähigkeit:
Sensitivität. Die Metalle fand er besonders stark Od
strahlend. Auch organische Körper wiesen diese Strahlung auf,
vor allem der menschliche Körper selbst und von diesem am
meisten der Kopf und die Hände. Er unterschied dabei zwischen


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