Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
41. Jahrgang.1914
Seite: 653
(PDF, 179 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1914/0670
Literaturbericht.

653

ein Mensch man ist.* Und wenn sich Dr. Maack bei der Verteidigung
seiner „allomatischen" Weltanschauung auf Lichtenberg^ bekannten
Ausspruch: „Nicht ich denke, sondern es denkt in mir/
beruft, so wird hiergegen niemand etwas einzuwenden haben. Es
fragt sich nur, was man mit diesem „es* meint, was da zuweilen

— sicher nicht immer — in uns denkt. Und gerade in der Auffassung
dieses „es* weicht die Maack'sche „Allomatik* von der
theosophischen „Automatik* ziemlich weit ab, obwohl Maack dies
durchaus nicht zugeben wird. Wenn Maack für seine „Allomatik"
auf S. 10 hier folgende Argumente vorbringt: „Ich stehe als „Allo-
matiker* meiner eigenen Weltanschauung völlig „fremd* gegenüber.
Das ist kein „logischer* Widerspruch. Im Gegenteil, Es liegt in
der Natur der Sache. „Ich* habe ja gar keine Weltanschauung;
denn „ich* existiere ja nicht!" — so sind dies meines Erachtens
Sophistereien, die gerade das Gegenteil von dem beweisen, was
Maack durch diese Spitzfindigkeiten beweisen möchte. Sie beweisen
eben die Haltlosigkeit der „allomatischen" Weltanschauung.
Denn wenn es auch gewiß vorkommt, in besonderen Augenblicken
der Abkehr nach Innen, der Eingebungen des Künstlers usw., daß
„es* in uns denkt, so folgt daraus doch sicher nicht die Berechtigung
, die Existenz unseres Ich gänzlich abzuleugnen, wie es Maack
tut. Wohin diese gänzliche Ableugnung des Ich führen kann, dies
auseinanderzusetzen hat sich L6vy in den gegen Maack gerichteten
Kapiteln seines oben erwähnten Buches zur Aufgabe gestellt — Auseinandersetzungen
, die nun Maack unter Hinweis auf die Eosen-
kreuzerische Literatur aer vergangenen Jahrhunderte zu entkräften
sucht, wobei er natürlich seine ganze Kunst der Disputation entfaltet
. Wenn ich auch Maack in diesen seinen Deduktionen durchaus
nicht ßecht zu geben vermag, so gebe ich doch gerne zu, daß
er sich darin doch als ein Gegner erweist, von dem man viel lernen
kann, dem man deshalb immer Respekt zollen und Sympathie entgegenbringen
muß. Aber nicht bloß mit der Theosopnie befaßt sich
Maack in dieser Broschüre, sondern auch mit dem Spiritismus. Und
zwar sind es die bekannten Materialisationsphänomene seines
Münchener Kollegen Dr. Freiherrn von Schrenck - Notzing, die er
hier unter die Lupe nimmt, wobei er zu dem Ergebnis kommt, „daß
die bisherige mediumistische Untersuchung- und Arbeitsmethode
falsch ist und daß, statt sie in derselben Richtung zu steigern, ein
ganz anderer Weg eingeschlagen werden muß * Und dieser von
Maack vorgeschlagene Weg ist: „Fort mit allen Voruntersuchungen!
Man lege nur auf solche Phänomene wissenschaftlichen Wert, die
innerhalb hermetisch verschlossener Hohlräume zustande kommen.*

— ein Vorschlag, der jedenfalls sehr beachtenswert ist.1)

Ludw. Deinhard.

Neue Lotusblüten. Ein Aufstieg zur Gralsburg Unabhängige Zeitschrift
für Kulturtbeosophie, geschrieben von Dr. Grävell.
Leipzig, Jäger'sche Verlagsbuchhandlung 1913. 383 S. Preis
6 M.

Vielleicht sind mir einige Leser dankbar, wenn ich mir erlaube
, sie auf die Aufsätze aufmerksam zu machen, die ich als
Nachfolger Hartmann's in dem bekannten Blatte geschrieben
habe. Ich habe den Ausdruck „Kulturtheosophie* eingeführt und
im einleitenden Artikel ausführlich begründet, um meine Be-

') Die Voraussetzung dabei wäre, daß sich so etwas erzwingen ließe!
— Red.


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