Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
42. Jahrgang.1915
Seite: 16
(PDF, 159 MB)
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16 Psychische Studien. XLII. Jahrgang. 1. Heft. (Januar 1915.)

„Mon eher Grumbkow! je viens de mourir ce moment a
Varsovie. („Mein lieber Grumbkow! ich bin soeben in Warschau

gestorben")-

„Grumbkow, dem die Schmerzen des Rippenbruchs damals
noch wenig Schlaf gestatteten, hatte unmittelbar zuvor, bey dem
Schein seiner Nachtlampe, und durch seine dünne Bettvorhänge,
bemerkt,daß sich die Thüre seines Vorzimmers, worin sein Kammerdiener
schlief, öffne, daß eine lange menschliche Gestalt herein
komme, in langsam feyerlichem Schritt um sein Bett herumgehe,
und seine Bettvorhänge schnell öffne. Nun stand die Gestalt
Königs Augusts gerade so, wie Letzterer nur wenige Tage vorher
lebendig vor ihm gestanden war, vor dem erstaunten Grumbkow,
und gieng dann, nachdem er obige Worte gesprochen hatte, wieder
zu eben der Thür hinaus. Grumbkow klingelte, fragte den zur
nähmlichen Thür hereineilenden Kammerdiener: ob er den nicht
auch gesehen habe, der so eben gerade da herein und hinaus gegangen
sey? — der Kammerdiener hatte nichts gesehen.

„Grumbkow schrieb sogleich den ganzen Vorgang an seinen
Freund, den damals bey König Friedrich Wilhelms Hoflager befindlichen
kaiserlich königlichen Gesandten und Feldmarschall
Grafen von Seckendorf, und bat letzteren, die Sache dem König
bey der Parade, mit guter Art zu hinterbringen. Bey dem Gesandten
von Seckendorf befand sich, als ihm das Grumbkowische
Billet schon um 5 Uhr zukam, dessen Schwestersohn und Gesandtschafts
Sekretär von Sekendorf, nachheriger Brandenburg Anspachischer
Minister, und zuletzt kaiserlicher Geheimer Rath. Jener
sagte zu diesem, indem er ihm das Billet zum lesen darbot: sollte
man nicht denken, die Schmerzen hätten den alten Grumbkow
zum Visionär gemacht? ich muß aber den Inhalt dieses Billets
noch heute dem König hinterbringen.

„Nach 40 Stunden (wo ich nicht irre) langte durch die von
Warschau nach Berlin von 3 zu 3 Stunden unterlegten Polnischen
Ulanen, und Preusischen Husaren, die Nachricht in Berlin an, daß
der König von Polen in der nämlichen Stunde da Grumbkow jene
Erscheinung gehabt hatte, zu Warschau gestorben sey.

Aus der ,Geschichte, Leben und Thaten des Königs von
Preußen Friedrich Wilhelms des Ersten, Hamburg und Breslau 1735'
pag. 454, kann folgendes noch zur Erläuterung beygefügt werden:
hier wird auch bestätigt, daß der König von Polen den 1 sten Febr.
1733 gestorben sey, und daß man diese Nachricht schon den 4ten
in Berlin erhalten habe. Ferner wird auch bemerkt, daß der
König von Polen, bey seinem Hin- und Herreisen zwischen Dresden
und Warschau, seinen Weg von Dresden aus, über Crossen
nach Karga, und von da vollends nach Warschau, genommen, bey
welcher Gelegenheit der König von Preußen fast allemal den Ge-


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