Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
42. Jahrgang.1915
Seite: 20
(PDF, 159 MB)
Bibliographische Information
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20 Psychische (Studien. XLII. Jahrgang. 1. Heft. (Januar 1951.)

bleiben, daß die Teilnehmer keineswegs Anhänger der spiritisti-
sehen Hypothese waren; man sprach im Gegenteil sogar davon,
wie bedauerlich es doch sei, daß man diese gewaltigen dynamischen
Kräfte nicht für die Industrie und Technik verwerten (!)
könne.

IL Abteilung.

Theoretisches und Kritisches.

Ueber wahre und falsche Moral mit Bezug
auf die natürliche Entwickelung.

Von Alois Kaindl (Linz a. D.).
(Schluß von Seite 617 v. J.)

Nachdem dem Egoismus, wie Swedenborg sagt, tatsächlich
eine Tendenz zur Expansion oder ein Wille zur Macht innewohnt,
so ist der Kollektivegoismus offenbar auf dessen Wirksamkeit zurückzuführen
; es ist daher durchaus logisch anzunehmen, daß
mit der Macht des Egoismus auch die Gefährlichkeit desselben
wächst, und daß der Kollektivegoismus eine ungleich größere Gefahr
für den Individualismus bedeutet, als der Individualegoismus
für den Sozialismus oder Staat. Wenn man uns belehrt, daß der
Sozialismus das System einer, von Beeinträchtigung der Persönlichkeit
und Selbständigkeit des Einzelnen freien, auf Gemeinsamkeit
gegründeten Staatseinrichtung sei, so könnte man darin
das Ideal eines Sozialsystems erblicken.

Daß der Sozialismus diese Bestimmung in Wirklichkeit nicht
erfüllt, sondern daß er von dem frei und höher entwickelten Individuum
gleich jeder anderen auf Kollektivegoismus gegründeten
Organisation oder Staatsform als eine die freie Bewegung oder
selbst das Leben hemmende Zwangsjacke oder eiserne Jungfrau
empfunden wird, dürfte selbst von den Verehrern des Systems
kaum bestritten werden. Der Sozialismus ist in seiner heutigen
Form eben auch nur ein kollektivegoistisches System und bildet als
solches keinen durch natürliche Entwicklung entstandenen, durch
innnere Kraft zusammengehaltenen Organismus, sondern eine
durch äußeren Druck erzeugte anorganische Verbindung.

Da der Egoismus als das trennende Prinzip trotz aller Kunstgriffe
der Intelligenz den Altruismus als das einigende nicht zu
ersetzen vermag, so ist es wohl selbstverständlich, daß der Kollektivegoismus
dem Mangel an innerer Verbindung durch Anwendung
von äußerer Gewalt abzuhelfen sucht. Eine durch Egoismus


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