Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
42. Jahrgang.1915
Seite: 23
(PDF, 159 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Kaindl: Über wahre und falsche Moral. 28

vielleicht unliebsamer Weise an ihr Dasein, wenn es den erforderlichen
Gehorsam gegen dieselben irgendwie außer acht gelassen
hat.--Jeglicher Mensch ist bestimmt, in diesem universalen
Drama eine ganz besondere Aufgabe zu vollziehen, welche
ihm von seiner eigener Natur klar und deutlich vorgezeichnet
wird, — und zwar eine Aufgabe, in welcher er einzig vortrefflich
und glücklich sein kann. D i e unterschiedliche Art dieser Naturaufgabe
ist der gesamten Konstitution
des Menschen aufgeprägt: sie schlummert in den
zartesten Fibern und Muskeln, in jedem Atom und Element seines
Körpers, durchrieselt in unermüdlichem Kreislauf alle Adern und
Venen, kommt dem Individuum durch Vermittlung des Gehirns
zur bewußten Anschauung, wird alsdann durch Überlegung zum
leuchtenden Genius, zum trefflichen Anwalt seiner Attraktionen,
und dieserart zum alleinigen rechtmäßigen Beherrscher wie unfehlbaren
Wegweiser seines Lebenslaufs. — Doch es möge wohl beherzigt
werden, daß diese durch die Natur diktierte
Aufgabe die einzige ist, die der
Mensch — und zwar zu seiner eigenen
Glückseligkeit sowohl, als auch zum Nutzen
seiner Mitmenschen tadellos zu vol-
enden vermag! —

Dieselbe Ansicht vertritt auch Ralph Waldo Emerson
: „Es lebt ein Geist im Zentrum der Natur, der sie mit seinen
starken Zauberkräften dermaßen erfüllt, daß sie uns fördern, wenn
wir seinen Weisungen gehorchen. Für jeden von uns findet sich
eine Führung, und wenn wir demütig hinhören, werden wir das
i echte Wort vernehmen. Jeder Mensch hat seinen besonderen Beruf
. Das Talent ist der Ruf. Dieses Talent und dieser Beruf
hängen von seiner Organisation ab oder dem Grade, in welchem
der allgemeine Geist in ihm Gestalt angenommen hat. Er be-
gehrt danach, etwas zu vollbringen, was ihm leicht gelingt, und
was in seiner Ausführung auch gut ausfallen wird, was aber sonst
kein anderer Mensch tun kann. Er hat keinen Rivalen. Denn je
getreuer er seine Kräfte zu Rate zieht, um so mehr wird sein Werk
von dem anderer abweichen. Jeder Mensch hat in sich diesen
Beruf der Macht, etwas ganz Einzigartiges zu tun, und kein
Mensch hat einen irgendwie anders gearteten Beruf." l)

Deutlicher noch als bei Emerson finden wir den essentiellen
Individualismus bei Davis gekennzeichnet, wie dies
aus folgenden Stellen ersichtlich ist:

*) Einen Menschen, der sich in einen ihm nicht angemessenen
Beruf einlebt, vergleicht Emerson mit einem Hund, der einen Bratspieß
dreht. Ein solcher, sagt er, wird zu einem Teil der von ihm
bewegten Maschine, der Mensch aber ist in ihm verloren.


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