Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
42. Jahrgang.1915
Seite: 30
(PDF, 159 MB)
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30 Psychische Studien. XLII Jahrgang. 1. Heft. (Januar 1915.)

Wenn aber eine geistig-seelische Wesenheit in dem menschlichen
Körper lebt: woher kommt sie und wohin geht sie?

So wie Lebendes nur aus Lebendigem hervorgehen kann, so
entsteht auch das Geistig-Seelische nur aus Geistig-Seelischem.
Wer vermag die zwingende Logik dieses Satzes mit stichhaltigen
Gründen zu widerlegen? Also der Geist kommt aus dem Geistigen
und geht auch wieder in die geistige Welt, wenn er die
verbrauchte physische Hülle abgestreift hat. Erfahrungen sammeln
und überhaupt sich betätigen kann der Geist allerdings nur
durch die Materie; deshalb muß er sich in größeren Zeitabständen,
wenn die Verhältnisse auf der Erde sich vollständig geändert
haben, von neuem in der Welt der Materie verkörpern, d. h. in
einen physischen Körper eintreten. Die in dem früheren Leben
gemachten Erfahrungen haben sich während des langen rein geistigen
Bewußtseinszustandes in Fähigkeiten und Neigungen umgewandelt
; entsprechend diesen Fähigkeiten und Neigungen sucht
sich der zur Verkörperung drängende Geist ein Eltempaar aus,
welches in Verhältnissen lebt, worin der Mensch seine Fähigkeiten
verwerten und seine Neigung ausleben zu können hofft.
Allerdings spielt hierbei auch das Karmagesetz eine bedeutsame
Rolle; außerdem steht der Mensch auch mehr oder weniger unter
* der geistigen Führung höher entwickelter Wesensheiten, so daß
also bei der Wiederverkörperung nicht allein seine eigenen
Neigungen und Wünsche mitwirken. Doch würde es über den
Rahmen dieser Abhandlung hinausgehen, wenn auf diesen Punkt
näher eingegangen würde.—

Also nicht als „Leidensschule*4 oder „Ort der Sühne" darf
man das Erdenleben betrachten, sondern zunächst als einzige
Möglichkeit für den Geistmenschen, sich überhaupt zu betätigen
und weitere Erfahrungen zu sammeln. Allerdings werden die
niederen Leidenschaften und Triebe durch die vielen, zum Teil
lecht trüben Erfahrungen allmählich veredelt und schließlich,
wenn die geistigen Organe in ihrer Entwicklung eine gewisse Stufe
der Reife erlangt haben, wird der veredelte und vergeistigte Mensch
nicht mehr genötigt sein, weitere physische Verkörperungen durchzumachen
, sondern er wird alsdann mit Hilfe der geistigen Organe
(die bei den heutigen Menschen erst mehr oder weniger
keimhaft vorhanden sind) sich in der geistigen Welt betätigen
können und in seiner Entwicklung fortschreiten. —

Als ein weiterer Einwand gegen die Lehre
von der Wiederverkörperung wird der fortgesetzte
moralische Rückschritt der Menschheit erwähnt
und dabei betont, daß besonders unsere europäische Kultur einen
korrumpierenden Einfluß ausübe und daß ein Mensch, der in diese
Afterkultur hinein geboren werde, von der Gefahr bedroht sei,
einer seelischen und geistigen Verkrüppelung anheimzufallen.


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