Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
42. Jahrgang.1915
Seite: 31
(PDF, 159 MB)
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Veigel: Die Wiederverkörperung.

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Unter diesen Umständen sei also eine Wiederverkörperung nicht
nur zwecklos, sondern sogar schädlich. Bekräftigt werden derartige
Einwände noch mit dem Hinweis auf die Tatsache, daß
manches sogenannte heidnische oder wilde Volk
moralisch höher steht als der moderne europäische
Kulturmensch; und mit einer gewissen
Berechtigung wird diese Tatsache hervorgehoben. Auch unsere
Vorfahren standen tatsächlich der geistigen Welt noch näher,
als unsere heutigen „gebildeten" Kulturmenschen, und waren auch
inniger mit dem göttlichen Schöpfergeiste verbunden als manche
heutigen Anhänger der in äußerlichen Formen und Dogmen erstarrten
staatlich anerkannten Religionsgemeinschaften. Aber
wer etwas tiefer in die Lehren der Geisteswissenschaft einzudringen
sich bemüht, wird bald finden, daß man erst einen gewissen Überblick
über die Gesamtentwicklung der Menschheit gewinnen muß,
um die scheinbaren Widersprüche und Disharmonien zu begreifen.
Der Entwicklungsgang der Menschheit führt aus dem (zunächst
unbewußten) geistigen Zustand hinein in den physisch-körperlichen
Zustand, durch die Materie hindurch aber wieder zum nunmehr
bewußten geistigen Zustand. Unser jetziges Zeitalter ist
als dasjenige anzusehen, in welchem die Menschheit sich vom Gei-
tigen loslöst und sich ganz und gar in die Materie verliert. Jeder
Mensch muß einmal diesen Zustand in mehr oder minder krasser
Form durchmachen, sei es nun in dem jetzigen oder in einem
späteren Erdenleben. Eine kldfnere Anzahl der heutigen Menschen
hat allerdings den tieftsten Standpunkt der Entwicklung bereits
hinter sich und den bewußten Wiederaufstieg in die geistigen Welten
oder Daseinsformen begonnen oder wenigstens vorbereitet.
Die fast völlige Loslösung der Menschheit vom Geistigen war notwendig
, um unsere kulturellen technischen Fortschritte zu ermöglichen
, die uns die letzten Jahrhunderte gebracht haben. Diese
technischen Errungenschaften (vor allem die unglaublich schnelle
Verbreitungsmöglichkeit des geschriebenen und gesprochenen Gedankens
) dienen nur wieder dazu, den geistigen Wiederaufstieg
zu ermöglichen und zu erleichtern. Wer die Literatur und das
öffentliche Leben der letzten Jahrzehnte aufmerksam verfolgt hat,
wird bemerkt haben, daß dieser Aufstieg, wenn auch nur in seinen
allerersten Anfängen, bereits in Erscheinung getreten ist. Natürlich
werden die Vorkämpfer dieser neuen Epoche zunächst noch
vielfach als „Schwärmer" und „Phantasten" betrachtet, da sich
eben die schwerfällige, gedankenlose Masse nicht so leicht von
dem Althergebrachten und Bequemen zu trennen vermag. —

Daß auch ethische und moralische Gründe für die Annahme
der wiederholten Erdenleben sprechen, möge mit folgenden logischerweise
unanfechtbaren Gedanken dargetan werden: Wer
den Menschen nur als höheres Tier betrachtet, der muß doch kon-


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