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Literaturbericht.
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Für die allermeisten ist Religion nur denkbar, wenn sie sich
in bestimmte Formen kleidet. AUes andere erscheint ihnen zu allgemein
und nichtssagend. Gegen diese Auffassung wendet sich
vor allem dieses Heftchen. Seme Bedeutung liegt in dem Nachweis
, daß nur die Eückkehr zur Religion selbst ein tiefes und wahrhaftes
Leben verbürgt; denn nur das im Gefühl Erlebte hat Wert
für uns, daraus ergeben sich die wichtigsten Aufgaben für eine
künftige Psychologie der Religionen.
Heft 2: Worin liegt der Wert des Christentums als
Religion? Von Paul Eberhardt. 30 S. Preis 50 Pf.
Gegenüber den vielen Bemühungen, das Christentum von
diesem aliein aus als Religion zu erfassen und zu empfehlen, liegt
der Wert dieses Büchleins darin, daß es versucht, vom Standpunkt
der dogmenfreien, durch keine geschichtliche Entwickelung bedingten
Religion selbst aus zu der Frage Stellung zu nehmen.
Religion beweist sich nicht, sie erweist sich. Im Sinne von
Dilthey's „Ideen über eine beschreibende und vergleichende
Psychologie" (Sitzungsbericht der Berliner Akademie der Wissenschaft
, 1£94, II, S. 1229) sucht Verf. nachzuweisen, daß der seelische
Zusammenhang den Untergrund des Erkenntnisprozesses
bildet. Erkenntnistheorie ist Psychologie in Bewegung und zwar
nach einem bestimmten Ziel einer Zusammenfassung in einem
Letzten — dem Gott in uns.
Heft 3: Die Religion und der Krieg, id. 40 S. Preis 50 Pf.
„In diesem Krieg muß alles schweigen außer der Religion."
Verfasser ist bekannt als Uebersetzer aus den Upanishads und
den Gathas des Avesta. — Freunde des „Aufbau, Bund für
Suchende aller Bekenntnisse" erhalten diese gehaltvollen Hefte,
sowie die weiter erscheinenden je nach Wunach durch eine Sortiment
sbuchhandlung oder vom Verlag Friedrich Andreas Perthes,
Zeitschrift für Spiritismus, Somnambulismus und verwandte Gebiete.
Juli — Oktober 1914. — Eine Einführung in die spiritualistische
Frage. — Mystisches Steinewerfen. — Ungarische Aristokratinnen
als Spiritisten. — In einem Spukhause. — Memento moril — Mitteilungen
aus dem Jenseits. — Ein Reformvorschlag. — Ein
Pionier des 20. Jahrhunderts. — Die Briefe eines lebenden
Toten. — Näher mein* Gott zu dir! — Kriegsprophezeiungen. —
Das Glück. — Das Heidentum in der christlichen Kirche. — Wie
kann ich mich nützlich machen? — Die Silberschnur. — Der
Sturm auf Namur und Lüttich. — Trostgründe beim Verluste
eines unserer Geliebten. — Eine Geistererscheinung, die mir den
Krieg verkündete. — Die falsche Sparsamkeit. — Allerseelen 1 —
Deutschland abstattet. — Uebersinnliche Begebenheiten. -— Tagesneuigkeiten
u. a. m.
Tierseeie. 1. Jahrg. Nr. 1-4 (1913-1914). — Die gelehrten Pferde
von Elberfeld. — Versuche mit dem klugen Hans. — Die Elberfelder
Pferde und ihre Kritiker. — Zum Denkproblem der Tiere.
— Weltnaturschutz in der Schweiz. -— Rolf, der Hund von Mannheim
. —- Ein Mensch ohne Großgehirn. — Zur Geschichte des
Instinktbegriffs im Altertum. — Die Krisis in der Tierpsychologie.
— Ueber die Schlauheit des Bären. —- Das Tier in Kunst und
A.-G. zu Gotha, zugesandt
Dr. —r.
Zeitschriftenübersicht.
Japan seinen Dank an
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