Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
42. Jahrgang.1915
Seite: 50
(PDF, 159 MB)
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50 Psychische Studien. XLII. Jahrg. 2. Heft. (Februar 1915.)

Es war ein weites Gebiet, das zu erforschen sich die Gesellschaft
vorgenommen hatte. Die Behauptungen der Spiritisten
sollten geprüft und in streng methodischer Forschung alle
supranormalen psychischen und sinnlichen Erscheinungen studiert
werden. Insbesondere waren es die sog. intellektuellen
Phänomene, wie automatische Schrift, Sprechen im Trance
usw., welche einer ausgedehnten und sorgfältigen Prüfung unterworfen
wurden, jene Phänomene, welche, wie Aksakow sagt, „die
wahre Kraft und Wesenheit der großen sozialen und religiösen
Bewegung bilden, jene Erscheinungen, die man unter dem
Namen des modernen Spiritismus zusammenfaßt.
In seiner eindrucksvollen Gesamtheit betrachtet, kann man in
ihm nur die höchste Kraft des Geistes erkennen, der in seinem
Kampfe durch die Zeitalter endlich über die Vorführungen und
die Paradoxen der Materie triumphiert, um die Menschheit auf
ihre höchsten geistigen Bestimmungen hinzulenken."

Es ist immer und von allen Seiten, auch von unserer modernen
Wissenschaft anerkannt worden, daß die Arbeiten der
genannten Gesellschaft als mustergültig angesehen werden
müssen. Es sind Meisterwerke; denn die Forscher haben sich
die menschlich denkbarste Mühe gegeben, um lediglich Tatsachen
beizubringen, die durch einwandfreie Beweise erhärtet sind.
Diese Forschung steht, Dank der unermüdlichen Ausdauer und
Geduld der Gesellschaftsmitglieder, auf Belegen und Beweisen, an
welchen der eigensinnigste Skeptizismus nicht mehr rütteln kann.

Die Forschung hatte aber einen großen Gegner — den
Materialismus und die materialistische
Wissenschaft, für die es unerschütterlich feststeht, daß
das Bewußtsein nur eine Funktion des physikalischen Organismus
ist. Sehr richtig erkannten die führenden Männer der genannten
Gesellschaft, daß es nur e i n Mittel geben könne, in jene Anschauung
eine Bresche zu legen: Feststellung von
Tatsachen, die das Fortbestehen des Bewußtseins nach dem
körperlichen Tode beweisen.

PHysloP sagt treffend: „Wir müssen in der menschhchen
Erfahrung Tatsachen finden, welche durch die Annahme, daß das
Bewußtsein eine Funktion des Körpers ist, nicht erklärt werden
können. So lange dies nicht geschehen ist, hat der Materialismus
Recht. Er kann seine Behauptung allerdings nicht beweisen,
er kann sie nur theoretisch ableiten aus seiner Theorie, die eben
rechtmäßig „legitim" ist, solange nicht der Beweis erbracht ist,
daß das menschliche Bewußtsein ein Ding für sich ist."

Die moderne psychische Forschung, wie sie von der S. P. R.
in Angriff genommen wurde, fand aber auch nicht wenige Gegner
im Lager der Spiritisten. Der Grund ist leicht zu er-
kennen. Der Spiritismus, welcher seinen Ausgang in Hydesville


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