Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
42. Jahrgang.1915
Seite: 52
(PDF, 159 MB)
Bibliographische Information
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52 Psychische Studien. XLII. Jahrg. 2. Heft. (Februar 1915.)

dazu gekommen war, und auch nicht an den Namen, unter dem
er hier lebte (William Brown). Er wurde von Dr. Richard
Hodgson und Prof. William James hypnotisiert und im Zustande
der Hypnose erzählte er die Geschichte der letzten acht Wochen,
erinnerte sich aber an nichts aus dieser Zeit in seinem normalen
Zustande. Prof. Hyslop kennt übrigens einen Fall, in welchem
der „zweite Zustand" vier Jahre währte!

Nun, sagt u. a. Hyslop, könnte das Problem entstehen,
ob der Tod nicht auch eine solche Änderung der Personalität, wie
wir sie im Falle Ansei Burne's kennen gelernt haben, erzeugen
kann. Wir sehen aber sofort, daß wir durch die Beantwortung
dieser Frage nicht befriedigt würden; denn wir wollen doch
wissen, ob die Seele eine Erinnerung ihrer Vergangenheit und das
Bewußtsein ihrer Identität bewahrt

Welchen Weg muß also die Wissenschaft einschlagen,
um diese Frage beantwortet zu erhalten? „Sie muß", sagt
Hyslop, „Kommunikation mit den ,,Desin-
karnierten" gewinnen (wenn solche existieren) und
Tatsachen erhalten, welche das Fortleben
der persönlichen Identität bewei-
s e n." Der Gelehrte weist darauf hin, daß, während wir gewiß
wissen, daß der menschliche Organismus verschwindet, wir völlig
in Unwissenheit bleiben müssen über das Fortleben, wenn wir
uns weigern, die Möglichkeit oder die Tatsache des Verkehrs mit
den Toten zuzugeben. Es ist die einzige Hoffnung eines wissenschaftlichen
Beweises für ein zukünftiges Leben. Es fragt sich
nur, ob es einen Weg für die Wissenschaft gibt, diesen
Beweis zu finden.

Hier beginnen schon die Schwierigkeiten. Die Situation ist
doch folgende !): Die Spiritisten nehmen gewisse Phänomene
als Beweis für die Tätigkeit von Geistern an. Speziell die Bewegung
der Körper ohne Kontakt, die Phänomene der Levita-
tion, und ähnliche physikalisch unerklärbaren Dinge, wie z. B.
die Materialisationen, Gedankenlesen, Klopftöne, Hellsehen,
automatisches Schreiben, inspiriertes Sprechen usw. Der Wissenschaftler
sucht aber vor allem eine „natürliche" Erklärung, d. h.
er will neue Tatsachen mit bereits bekannten erklären. Wenn
es sich darum handelt, das Auftreten der „Geister" zu behaupten,
dann muß er zuerst alle Erklärungen erschöpfen, mit denen er
vertraut ist, ehe er die Existenz und das Wirken von desinkar-
nierten Geistern zugibt. Indes — esmuß ohneVorurteil
geschehen.

*) Ich gebe hier einen kurzen Auszug der von Prof. Hyslop
in dem genannten Werke eingehend behandelten Ausführungen.

P.


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