Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
42. Jahrgang.1915
Seite: 79
(PDF, 159 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1915/0083
Grävell: Theosophie oder JReligion?

79

sätze harmonisierenden, alles Getrennte, die Stände, Bekenntisse,
Nationalitäten unifizierenden esoterischen Prinzips, wie wir es
einstweilen in seiner Wirkung auf die Wissenschaft kennen gelernt
haben, wirklich auf die Dauer widerstehen können, wenn es erst
auf Kopf und Herz der Mehrzahl seiner einzelnen Glieder führenden
Einfluss zu nehmen begonnen hat?

0, dass diese Stunde doch bald schlüge; dass die Menschen
doch nicht mehr zu lange zögern möchten, aus derVerbohrtheit und
Verranntheit in exoterische Vereinzelung zur esoterischen Zentralisierung
ihrer theoretischen, religiösen, praktisch sittlichen und
praktisch technischen Grundsätze, Überzeugungen und Bestrebungen
überzugehen! Es könnte dem mit sehenden Augen dem
furchtbaren Verhängnis eines allgemeinen politischen Weltbrandes
entgegentreibenden Geschlechte von heute gerade noch einmal in
der elften Stunde zur Rettung vor der sonst unabwendbaren Erhebung
des einen Volkes wider das andere und aller gegen alle
werden. Warum immer nur auf den Krieg rüsten, wenn man doch
den Frieden will ? Der Friede balanciert nur sehr unsicher auf den
Spitzen exoterischer Bajonette und wohnt allein ruhig und seiner
selbst gewiss im stillen Kämmerlein des esoterischen
Herzens. Das müssen sich die Menschen anschaffen, dann
kommt das goldene Zeitalter der allumfassenden religiösen, poli-
tichen sozialen Verbrüderung der Individuen und Familien, der
Stände und Bekenntnisse, der Nationen, Rassen und Religionen
zu einer einzigen organisch in steh geschlossenen Einheit des esoterischen
„Zukunftsstaates" und der esoterischen „Zukunftskirche*',
als der „einen Herde unter dem e i n i g e n Hirten." Mag das
Ziel auch sehr weitschauend aussehen, mag seine Verwirklichung
auch noch in guter Zeitenferne sein, wenn wir es mit der Menschheit
und mit uns selbst gut meinen, so müssen wir, Reiche oder
Arme, Vornehme oder Geringe, Gebildete oder wissenschaftliche
Laien, Regierende oder Regierte, es doch wenigstens ins Auge
fassen, die prinzipiell einleitenden Schritte dazu tun. Das aber geschieht
in aussichtsvoller, Weise allein von der Religion aus, und
zwar mittels ihrer fortbildenden Reformierung durch eine auf sie
angewendete," esoterisch vertiefte Weltanschauung."

Es liegt auch auf der Hand, dass das stockende Blut durch
Schlagen in eine bessere Tätigkeit versetzt wird, dass also diese
Manipulation unter Umständen, wenn sie richtig angewandt wird,
wie eine starke Massage wirkt. Dass die Geissler des Mittelalters
aus ähnlichen Gründen handelten, ist nicht unmöglich. Ähnlich
verhält es sich mit der Sprungprozession von Echternach
und so vielen Volkstänzen.

Durch die bestimmt vorgeschriebene Bewegung wird etwas
ausgelöst, die Echternacher Prozession soll seinerzeit dadurch entstanden
sein, dass eine Epidemie dadurch aus dem Instinkt der


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1915/0083