Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
42. Jahrgang.1915
Seite: 129
(PDF, 159 MB)
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Grävell: Christusgeist.

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ihm, Vorträge und Diskussionen suchen seine Gestalt zu erklären.
Immer neue Bibelübersetzungen erscheinen und die älteren mysti-
sehen Schriften werden wieder aufgelegt. Man kommt nicht über
Ihn weg.

Aber nicht nur das scheint mir der richtige Weg zum Fort-
schritt, vielmehr sollte man wie im „finsteren" Mittelalter endlich
einmal anfangen das Christentum Christi zu 1 e b e n. Nicht schöne
Worte und Moralpredigten sind am Platze, sondern die Praxis.
Wenn der Christusgeist wesentlich in der Liebe besteht, dann
müsste man schon die Kinder zur Ausübung der reinen Liebe
erziehen und müsste im öffentlichen Leben nicht Egoismus walten
lassen, wenn er auch unter den schönsten Namen wie »Patriotismus*
segelt, sondern Barmherzigkeit, Herzensgüte und Seelenadel, Feinheit
und Ritterlichkeit, Reinheit und Grossmut.

„Ein wahres Wutgeheul des Hasses gegen Jesus Christus ertönt
bei allen Nationen; wir müssen zum Ersatz dafür die ganze
Erde aufjubeln lassen in Liebe zu Jesus.

Die Feinde Gottes haben sich des Dampfes, der Elektrizität,
der Eisenbahnen, der Schiffe usw. bedient, um gleichsam ein Netz
des Hasses über das Erdenrund auszuspannen und die Völker in
ihre Verschwörung gegen Gott und seinen Gesalbten hineinzuziehen
. W i r müssen durch die nämlichen Mittel des Fortschrittes,
welche die Völker aneinander nahe gebracht haben, über die
Welt ein Netz der Liebe ausdehnen und die Menschen so gefangen
nehmen mit den Banden Gottes und zurückführen zu Jesus, der
die ganze Erde zu seinem Erbe erhalten hat.

Es handelt sich daium, aus der Erde einen grossen Rauch -
aitar zu machen, von dem zu gleicher Stunde der Wohlgeruch des
nämlichen Glaubens, der nämlichen Liebe, der nämlichen Anbetung
zum nämlichen Gott, zum nämlichen Erlöser aufsteigen soll.**
(Aus einer Abhandlung des Bischofs von Tarbes, Msgr. Schöpfer),

Wer die wirkliche reine übernatürliche Liebe hat (caritas),
der hat den Geist, der vom auferstandenen Christus ausgeht. Es
ist dies eine göttliche Kraft, die den Schwachen stark macht und ihn
befähigt, seine irdische Schwere, seinen natürlichen Egoismus zu
überwinden. Wer aber nicht nach oben sieht, wer nicht lernt die
„Gnade**, wie sie in zahlreichen Kanälen die Welt durchzieht, zu
verstehen, der wird eine Beute böser Wesenheiten, er wird mehr
oder weniger „besessen*'. Der eine wird geplagt vom Dämon seines
Ehrgeizes, der andere seines Familiensinnes, der dritte seiner
Rasse. Was immer es sein mag, was ungerecht ist, ist Besessenheit
oder Teufelsherrschaft. Bei geschlechtlicher Liebe sieht man es
am deutlichsten, aber jede Monomanie führt zur Disharmonie.
Ordnung kann nur da sein, wo die höhere Liebe ist. Man denke
an grosse geistige Epidemien, wie sie sich bei Revolutionen zeigen
oder Kriegen: da kann man eine unselige Verblendung bemerken,

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