Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
42. Jahrgang.1915
Seite: 137
(PDF, 159 MB)
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Dobberkau: Die Psychologie des Hellsehers Ludwig H. 137

Zettel zu lesen. Ein Mittel, in manchen solchen Fällen dennoch
„hellzusehen", besteht darin, daß er einen der zusammengefalteten
Zettel kurze Zeit gegen seine Stirne drückt. Dann kann
er oft auch unter ungünstigen Bedingungen alle Zettel lesen;
nicht nur den einen, den er gegen die Stirne gedrückt hat, sondern
auch weitere von der gleichen Person geschriebene.

Nach einem Versuch ist H. längere Zeit abgespannt, schläft
gewöhnlich die folgende Nacht schlecht und muß einige Tage mit
seiner „Arbeit aussetzen.---

Bei anstrengenden Worten wurde er blaß und kam ein leichtes
Beben.---

Fassen wir das Ergebnis des vorliegenden Berichtes zusammen
, so ist festgestellt, daß ein Mensch den Inhalt vielfach
zusammengefalteter Zettel lesen konnte, ohne daß er mit
seinen körperlichen Augen die zusammengefalteten, in fest verschlossener
Hand des Beobachters gehaltenen Zettel sah. Der ihm
unbekannte Inhalt der Zettel war ihm sogar — seinem Bildungsgange
entsprechend — vielfach dem Sinne nach unverständlich:
mathematische Formeln, fremde Sprachen.

Diese mit unseren heutigen Mitteln unerklärliche Tatsache
ist festgestellt durch ärztliche Sachverständige auf Grund ihrer
unter Eid vor Gericht gemachten Aussagungen, durch eine Anzahl
einwandfreier, glaubwürdiger Personen auf Grund ihrer schriftlich
gemachten Mitteilungen' und durch meine eigenen mit dem
merkwürdigen Menschen angestellten Versuche.

Wenn wir auch mit unseren heutigen Methoden das
Phänomen nicht erklären können, so ist doch zu erwarten, daß
es dereinst der wissenschaftlichen Forschung gelingen wird, den
Zusammenhang dieser optisch-psychologischen Eigenschaft mit bekannten
Naturgesetzen herzustellen."

Soweit Prof. Schottelius.

Ich betone ausdrücklich, daß der Okkultismus bisher ebenfalls
das Hellsehen nicht erklären konnte. Auch meine eigenen
viel j ährigen Erfahrungen als Hellseher haben mich zu
keiner klaren Einsicht in das Wesen des Hellsehens geführt.
Du Prel sagt: „Die Hellsehenden sind Leute, welche die für den
normalen Menschen dunklen Gegenstände hell sehen. Ätherschwingungen
durchdringen aber auch feste Körper; also kann das
Hellsehen sowohl bei geschlossenen Augenlidern stattfinden, als
auch bei verdecktem Objekt.**

Freiherr von Reichenbach erklärt das Hellsehen aus der Empfänglichkeit
für Odstrahlen, du Prel für Ätherschwingungen.

Meine eigene Empfindung war im Augenblicke des Hellsehens
immer die, als wenn in der Mitte meines Vorder-Gehirns, in
der Scheitelgegend, sich ein Auge befinde, mit dem ich jene Ge-


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