Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
42. Jahrgang.1915
Seite: 140
(PDF, 159 MB)
Bibliographische Information
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140 Psych. Stud. XLII. Jahrg. 3. u. 4. Heft. (März-April 1915.)

halten, die aufregen. Was den Körper betrifft, so gibt wohl
besser der Arzt Vorschriften, um den Menschen vor dem Laster der
Unzucht zu bewahren. Stetige Beaufsichtigung der Jugend ist
notwendig. In sexuellen Dingen muß sie rechtzeitig aufgeklärt und
angeleitet werden, hierüber anständig zu denken. In der Natur
gibt es nichts, was schon an sich unsittlich wäre. Wer am natürlichen
Nackten und an der Fortpflanzung des Menschengeschlechtes
Anstoß nimmt, ist verkehrt erzogen; wer sie in den Schmutz zieht,
ist in seiner Gesinnung verdorben. Aus der schlechten Gesinnung
heraus kann beides unsittlich werden, sie allein ut allemal der
Grund für das Unsittliche, das natürliche Dinge an sich haben
sollen.

Es muß den Staatsbürgern die Möglichkeit gegeben sein, rechtzeitig
eir*e Ehe schließen zu können. Die Ehe ist eine freiwillig
geschlossene Gemeinschaft gegenseitiger Treue zum Zwecke der
Fortpflanzung des Menschengeschlechtes, und zugleich zur Auf-
lechterhaltung der sittlichen Ordnung. Der geschlechtliche Verkehr
ist daher von diesem höheren Standpunkt aus, wegen der
const erfolgenden sittlichen Anarchie, die den Bestand der Gesellschaft
gefährdet, streng genommen nur in der Ehe gestattet. Die
hhe ist in erster Linie zur Fortpflanzung des Menschengeschlechter
da. Nun steht ohne Zweifel fest, daß das Kind das vollste Recht
auf körperliche und geistige Gesundheit hat. Körperliche und geistige
Gesundheit der Kinder ist die Vorbedingung für die Erfüllung
des irdischen Zweckes in beruflicher und moralischer Hinsicht. Es
kann auch nicht Gottes Wille sein, daß wir körperlich und geistig
kranke Kinder ins Leben rufen sollen; denn das widerspricht
dem richtigen Gottesbegriffe. Absichtlich kann Gott das körperliche
und moralische Übel nicht wollen, wohl aber es zulassen, um
uns dadurch zu erziehen und die Aufgabe zu stellen, es zu überwinden
. „Vor die Tugend setzten die unsterblichen Götter den
Schweiß", sagt der Dichter Hesiod.

Alle Übel müssen sich fortschaffen lassen. An den meisten
körperlichen Übeln sind wir wohl selbst schuld, indem unsere Lebensweise
widernatürlich, die Sorge um unser Wohlergehen zu
nachlässig ist. Den Tod kann man nicht als Übel betrachten, denn
ei ist die Vorbedingung zu einem neuen Leben. Für die Fortpflanzung
des Menschengeschlechtes folgt aus de*m Vorhergehenden
, daß sie nur dann gestattet ist, wenn Gewißheit vorhanden ist,
daß das Kind körperlich und geistig gesund geboren wird, widrigenfalls
sie moralisch verboten erscheint, weil sie ein Verbrechen an
dem Leben des Kindes ist. Hier vor allem sind ärztliche Vorschriften
nötig, und es ist Pflicht, jedem die erforderliche Aufklärung
darüber zu geben, wie er sich zu verhalten hat

Es ist in sich einleuchtend, daß der eheliche Verkehr zum
Zwecke der Fortpflanzung des Menschengeschlechts erlaubt ist;


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