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Freudenberg: Bulwer und der Okkultismus.
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ter des Weibes beimischen. Die in ihrem Dasein verkörperte
Poesie ist von sanfterem, menschlicherem Charakter, als er sonst
in den strengen, riesigen Dämonen der skandinavischen Mythologie
ersichtlich ist.
(Es ist wohl zu beachten, daß der persische Feruer vollkommen
geschlechtslos ist. — Fr.).
IL Salben, wie die Hexen sie gebrauchten.
Lord Baco, wenn er von den bei den Hexen gebräuchlichen Salben
spricht, stellt die Vermutung auf, daß diese die Ausdünstung
hemmten und nach dem Kopfe trieben, wodurch Krämpfe und Visionen
veranlaßt würden. Es scheint, daß alle Hexen, welche den
Hexensabbath besuchten, diese Saiben anwendeten, und es liegt etwas
sehr Anfallendes in dem*Ums«md, daß ihre Zeugnisse über die
Szenen, die sie nicht mit dem Körper (den sie hinter sich ließen),
wohl aber mit der Seele wahrgenommen zu haben erklärten, ganz
mit einander übereinstimmen, wie wenn dieselben Salben und
Zaubermittel nemlich ähnliche Träume veranlaßt hätten. Für die
Anhänger des Magnetismus muß ich noch beifügen, daß nur von
Wenigen beobachtet wurde, bis zu welchem Grade der Somnambulismus
durch gewisse chemische Mittel gesteigert zu werden
scheint. Und wer etwa nicht an dieses Agens glaubt, dagegen
mit jenen, jetzt vernachlässigten Spezereien, denen die Arzneikunde
des Mittelalters eigentümliche Kräfte zuschrieb, schon früher experimentiert
hat, wird wohl die mächtige und sozusagen systematische
Wirkung nicht abläugnen wollen, welche gewisse Stoffe
auf die Einbildungskraft sehr erregbarer Nervenkranker äußern.
Kurze Notizen.
a) Die klugen Pferde von Elberfeld leben
noch! Was in diesem Weltkrieg alles in der Tagespresse zusammengelogen
wird, ist in der Tat erstaunlich. Auch der sonst
als zuverlässig geltende Verfasser der dreibändigen „Geschichte
des Spiritismus**, Caesar Baudi, Ritler von Vesme, scheint mit
der von uns im vorigen Heft (S. 89, K. Not. b) abgedruckten
Nachricht grob angeschwindelt worden zu sein. Wir erhielten
(dat. Elberfeld, Roonstr. 54, 6. Febr. 1915) folgende sehr erfreuliche
Mitteilung:
„Sehr verehrter Herr Professor! Herzlichen Dank für Ihre
teilnehmenden Worte. Glücklicherweise trifft die Nachricht aber
nicht zu. Ich habe Herrn Dobberkau auf Wunsch Näheres geschrieben
, und wird er wahrscheinlich eine Berichtigung für die
„Psychischen Studien'* bringen. Allerdings habe ich meine Versuche
aufgeben müssen. Die Anforderungen nach jeder Richtung
bin waren zu große, und ich habe, trotz verschiedener Aufrufe,
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