Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
42. Jahrgang.1915
Seite: 145
(PDF, 159 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



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Kurze Notizen.

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Es ist interessant, wie die Gegner gerade die Punkte, die am
meisten für die selbständige Denktätigkeit sprechen, wie das
Buchstabieren nach der Klangfarbe, ins Gegenteil zu verkehren
suchen. Da ist es sehr bemerkenswert, daß in der „Zukunfts-
schule" (April-Heft 1914) ein Aufsatz veröffentlicht ist, über:
„Gudruns erste Schreibversuche4*. Vor ihrer Schulzeit schreibt
das kleine Mädchen die Worte nach der Klangfarbe und da finden
sich derartig auffallende Übereinstimmungen mit der Schreibweise
der Pferde, daß nicht allein für den Vorurteilslosen daraus
klar hervorgeht, daß letztere keine Erfindung KralFs sein kann,
sondern es zeigt sich auch, daß die Geistesentwickelung bei
Mensch und Tier eine ganz ähnliche, wenn nicht geradezu die
gleiche *st! Man darf diese Übereinstimmung, von der Herr
Krall keine Ahnuhg hatte, für sehr bemerkenswert halten! Was
nun das Rechnen vierter Wurzeln und ähnlich schwierige mathematische
Sachen anbetrifft, so hat sie nur Muhamed vollbracht,
während die anderen Pferde nur Gedächtnismäßiges darin leisteten.
Über das Schnellrechnen von kleinen Kindern und Idioten
(Rechengenies) verbreitet sich H u d s o n in seinem beachtenswerten
Buche „Das Gesetz der psychischen Erscheinungen". —
Noch tiefer dringt in das Problem unser verehrter Altmeister
Freiherr du P r e 1 ein, und den „Geist d e r Z a h 1 e n" lernt
man erst kennen aus Dr. F. F e r r o 1 's „Neuem Rechnungsver-
iahren**.

Aus allem sieht man, wie sehr es notwendig ist, daß
die vom Materialismus (bez. Mechanismus) völlig beherrschte
Wissenschaft von einem neuen, wahrhaft deutschen Idealismus
durchdrungen wird, der uns die Welt und die Wesen in einem gan^
neuen Lichte erscheinen läßt. In der Tierseelen künde muß man
zu A. E. B r e h m zurückkehren, nicht wie sich sein großes Wissen
in der neuesten Auflage seines „Tierlebens44 offenbart, sondern
wie sein tiefes Gemüt und sein vorurteilsfreier Geist aus der
zweiten, von ihm selbst bearbeiteten Auflage seines Lebenswerkes
herausleuchtet, und aus- dem „Lieblingskinde seiner schriftstellerischen
Tätigkeit", wie Brehm es nennt, aus seinem echt wissenschaftlichen
und doch so dichterischen Buche: „Das Leben der
Vögel4*, das ganz vergessen zu sein scheint.

Da alle Werke A. E. Brehm's jetzt für den Nachdruck frei
sind, so will ich hoffen und wünschen, daß sie nach dem Weltkriege
in möglichst billigen Volksausgaben verbreitet werden, damit
das ganze Volk an die Seele der Tiere wieder glauben lernt.
Es wäre das eine schöne Aufgabe für den „Kosmos, die Gesellschaft
der Naturfreunde44 in Stuttgart, die einige Jahre ähnliche
Bahnen einschlug, wie unser großer Brehm, wohl angeregt durch
den kür nen Interpreten des Seelenlebens der Pflanzen, R. H.
r r a n c e m München.

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