Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
42. Jahrgang.1915
Seite: 148
(PDF, 159 MB)
Bibliographische Information
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148 Pflych. Stnd. XLII. Jahrg. 3. u. 4. Heft. (März-Aprii 1915.)

Gestalt verschwand. Er versicherte, nicht im Halbschlaf oder
Traum das Gesicht gesehen zu haben, sondern in vollständig
wachem Zustande, und ist dieser Fall der Erscheinung des rätselhaften
Wesens wiederholt aufgetreten. — Eine andere Begebenheit
, die mein Vater öfters erzählte, war folgende: Mein Vater
hatte einen Onkel mit Namen S i e b u r g , der ihm mit besonderem
Wohlwollen mit Rat und Tat in allen Lebenslagen zur Seite stand.
Durch die Vermittlung dieses Onkels erhielt mein Vater in Berlin
in dem Geschäft von J. A. Henkels — Filiale des Hauptgeschäftes
in Solingen — eine Anstellung; welcher Art, weiß ich nicht näher.
Zur silbernen Hochzeit dieses Onkels war mein Vater aus Berlin
gekommen, um an der Feier teilzunehmen. Mitten in der Festlichkeit
rief der Onkel meinen Vater aus der Stube und sagte zu ihm:
„Siehe August, ich spucke Blut, meiner Tage werden nicht mehr
uele sein." Er starb auch später an einer bösartigen Halskrankheit
. Nach der Hochzeitsfeier war mein Vater nach Berlin in das
Geschäft zu seiner Tätigkeit wieder zurückgekehrt. Das Geschäft
befand sich zu der Zeit in Berlin in der jägerstraße, in einem gro-
Ben, alten Hause, in dem mein Vater auch seine Wohnung hatte;
und zwar im ersten Stock. Die Treppe war vollständig abgeschlos-
sen durch einen Bretterverschlag, so daß die eigentliche Treppe
nicht zu sehen war, sondern nur der kastenähnliche Verschlag. Kam
man zur Treppe herauf, so befand man sich auf einem fangen Flur,
der drei Türen zeigte, deren jede zu einem Wohnräume führte.
Mein Vater bewohnte den letzten Raum von der Treppe aus; die
übrigen zwei Räume waren unbewohnt. Wie mein Vater des
öfteren erzählte, war er in seiner Jugend ein überaus lebensfroher
Mensch, der wohl oft die Nacht zum Tage bei fröhlicher Gesellschaft
machte. Dieses Geständnis wurde auch seinerzeit von den
Bekannten und Verwandten nach seinem Tode oft bestätigt, aber
mit dem Hinzufügen, daß er bei aller Fröhlichkeit doch allem
Laster Feind war. Eines Abends kam er in später Stunde
aus der Gesellschaft, wohl kurz vor Mitternacht. In
&einem Zimmer angekommen, entkleidete er sich und saß
noch auf dem Bettrande, als die Treppentür geöffnet wurde
und jemand die Treppe recht taktmäßig heraufschritt. Als
es oben auf dem Flur angekommen war, hörte mein
Vater, wie an die erste Tür geklopft wurde,* und zwar zu drei
Malen. Von dieser Tür ging das mystische Etwas an die zweite
Tür und klopfte in derselben Weise dreimal an. Die Wohnungen,
zu denen diese Türen führten, waren, wie schon gesagt, leer. Jetzt
kam es an die Tür zu meines Vaters Stube und klopfte hier ebenfalls
. Zunächst wollte mein Vater „Herein" rufen, doch, wie er
sagte, fiel ihm ein, daß seine Großmuttei ihm gesagt hatte: „Was
nach 12 Uhr nachts kommt, das soll man nicht hereinrufen, wenn
es etwas Gutes ist, kommt es ohne Herein zu rufen!" Das rätsei-


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