Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
42. Jahrgang.1915
Seite: 158
(PDF, 159 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1915/0162
158 Psych. 8tud. XLII. Jahrg, 3. u. 4. Heft. (März-April 1915.)

10. Band der Huser'schen Quartausgabe echter Paracelsusschriften.
Verf. geht davon aus, daß man geschichtlich sichergestellte Vorhersagen
mit dem Geschehen selbst vergleichen und dann bei
überzeugendem Wahrspruch ohne weiteres an einen geistigen Zusammenhang
glauben muß, wie auch Wilh. Ostwald der Ansicht
ist, daO die wissenschaftliche Erkenntnis ihren Wert eigentlich darin
hat, daß sie uns vorhersahen lehrt. Auch die geistige Welt
hat ihre natürlichen Gesetze; für die Forschenden und Sinnenden
dehnt sich die Hinnenwelt mehr und mehr ins Uebersinnlkhe aus,
wohin ja das ganze Geistesleben gehört. Logische Widersprüche
und Unmöglichkeiten treffen die wahrnehmbare und die geistige
Welt ganz gleichmäßig. Die wirkliche Wissenschaft führt schon
heute weit über direkt sinnliche Wahrnehmung hinaus und beweist
Realitäten <z. B. die elektrische Leitfähigkeit der Luft durch radioaktive
Wirkungen oder die elektrischen Wellen im Raum) jenseits
unserer Empfindungsfähigkeit. — In den großzügigen Vorhersagungen
des Paraceisus spielen, wie bei Nostradnmus, unbestreitbar die
öterne eine wichtige Rolle, indem er seine Innern^ch-m vielfach der
astronomischen Himmelsfigur entnommen zu haben scheint. Doch
findet Verf., der shh auf diesem schwierigen Gebiet für ganz und
gar nicht sachverständig erklärt, daß P. unttr „Sternen" auch die
„Riehtkräfte innerer Gesetzlichkeit* versteht. Jedes Ding hat bei
ihm gewissermaßen einen „inneren Himmel*, womit nichts Anderes
gemeint sein kann, als seine streng geordneten inneren Energien, die
wie in einem Punkte zusammenhalten und ihre Strahlen weit hinauswerfen
in den Rauw, wo sie dann mit anderen Wirklichkeiten Beziehungen
oder Verbindungen eingehen. ?*o vergleicht man
jetzt die früher für einfach gehaltenen Atome eines Metalls mit
dem kunstreichen Gebilde eines Pianos oder einer Taschenuhr, und
der Satz, daß nirgends gesetzlose Zufälligkeiten in der Welt existieren
, ist geradezu die Voraussetzung für jeües vernünftige Erkennen
und Wirken geworden. Vieles mag uns in der Entwicklung
natürlicher GesehehnL-se als Zutall erscheinen, aber auch, was bereits
an menschlic e Freiheit gemahit, ist nur der Ausdruck ungemein
labiler und verwickelter Gesetzlichkeit. Wir gelangen in
unserem Bewußtsein nur zu einer Art von Aequivaient des Raumes
nicht zu Raum selbst, was beweist, daß das Geistesleben schon in
den Nichtraum hineingreift, bezw. daß es sich dabei um eine untergeordnete
„Form unserer Anschauung*4 handelt; ebenso ist auch die
Zeit eine überwundene, be?.w. zu überwindende Ansthauungstorm.
Das ganze organische Leben lebt für eine Zukunft und die in der
Zukunft liegenden Ziele und Zwecke bestimmen die jetzigen
Existenzen, d. h. was da ist, ist nur das Mittel, u h durch großenteils
unerkannte Wirksamkeiten neue Zustände zu erzielen. Auch
die Zeit ist nur ein nebensächliche* Element des Leben*, das abfällt
, wenn man diesem, wie die £eher es tun, auf den Grund geht;
die Ewigkeit ist die höhere Form, dte sich die untergeordnetere angegliedert
hat. Aber von endlos vielen Kausalreiheu wird schließlich
doch immer nur eine verwirklicht Auch jede menschliche
Willensentscheidung ist freigestellt, aber es kann doch nur eine
gemacht werden. Aus der Gesetzlichkeit der Dinge, die für den
Astrologen durch das Gestirn symbolisiert wird, und aus dem einfließenden
Göttlichen, als letzter Ursache, entstehen die geschichtlichen
Ereignisse. — Verf. zeigt uns nun Paracelsun als „wissenschaftlichen
Propheten-, dessen Vo^chau immer von einerVor-tellung
getragen und von Liebe, die zur Arbeit anspornt, belebt ist, wie
auch in der Medizin unser Hohenheim seinen Blick stets auf die
Zukunft gerichtet hielt. Wir wollen, um dem selbständigen Urteil


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