Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
42. Jahrgang.1915
Seite: 163
(PDF, 159 MB)
Bibliographische Information
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Peter: Moderne psychische Forschung.

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Aber der interessanteste Zug dieser Beschreibung war die
Wirkung der Szene auf das Medium, das sagte, sie sähe nicht
gern Dinge, wie diese, im Himmel. In einem Moment schwand die
Vision und das Medium rief: „0, nun ist es lieblich!" Das Unterbewußtsein
des Mediums war in derselben Lage, wie wir im
Schlaf und Traum -, es nahm die Vision als Wirklichkeit, geradeso
wie wir unsere Halluzinationen und Traumbilder. Die Szene
war tatsächlich nur eine Erinnerung meines Vaters, und nicht eine
quasi materielle oder irgendweich andere Wirklichkeit. Es war
eine telepathische Halluzination, erzeugt von dem Toten."

„Ein andermal", erzählt Prof. H y s 1 o p , „beschrieb mein
Vater die Butterfässer aus meiner Jugend ganz genau und ebenso
den Hund, welchei das Buttern besorgte. Von dem Hunde sagte
das Medium, daß er „hier sei", meinend, daß er anwesend sei.
Nun, die Dame glaubte, daß die Tiere fortleben; und die Unterscheidung
zwischen dem Hund und den Butterfässern war wahrscheinlich
der Wirkung dieser Überzeugung durch ihr eigenes
Unterbewußtsein zuzuschreiben; denn es ist nicht mehr Grund
vorhanden zu glauben, daß der Hund wirklich anwesend war, als
die Butterfässer. Erinnerungsbilder, übertragen
durch Telepathie u>t die beste Erklärung von alledem."
Einen sehr bezeichnenden Fall erwähnt H y s 1 o p mit folgendem
Bild: „Ich hatte meinen Vater, der sich angeblich mitteilte, über
Unannehmlichkeiten gefragt, -die er bei dem Verkaufe von Wolle
gehabt hatte. Nachdem er etwas hierüber gesagt hatte, was allerdings
nicht klar genug war, um den Vorfall als Beweisstück zu
nehmen, kam er plötzlich auf seine Mutter zu sprechen und auf
das Zimmer, in dem sie ihre letzten Tage verbracht hatte. Dieses,
die Einrichtung, der Ofen und eine Zahl anderer Dinge von Be-
weiskraft wurde beschrieben und dabei erschien die Großmutter
als ein kleines, altes, ganz verrunzeltes Weib mit einer Haube auf
dem Kopfe. So war sie genau in ihren letzten Tagen. Sie war
so runzlich und mager als sie starb, daß sie nur noch Haut und
Knochen schien. Doch mitten in dieser Beschreibung kam die Behauptung
:,, Sie steht da und lacht!". Hier war ein vollständiges
Bild von ihr, das Zimmer und ihre letzten Tage/'

Prof. Hyslop gibt hierzu folgende Erklärung: „Wenn ich,
oder das Unterbewußtsein des Mediums nicht gewußt hätte, daß
mein Vater die Tatsachen mitteilte, ich hätte einen oberflächlichen
Beweis gehabt, daß meine Großmutter die Mitteilende war, und
daß sie hier erschien just wie sie starb, mit der Haube usw. Aber
einerseits ist der Vater des Kommunikators und anderseits ist meine
Mutter als dastehend und lachend gezeigt und als alte, runzlige
Frau. Dieses runzlige Aussehen war ein Merkmal für meinen
Vater und andere Familienmitglieder; es repräsentiert so die Erscheinung
eine Erinnerung meines Vaters und muß nicht notwen-

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