http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1915/0175
Hänig: Wandlungen auf dem Gebiete der Geheim Wissenschaften, 171
?chamänner können, wenn sie sich außerhalb ihres Dienstes begegnen
, sich in der gegenseitigen Bezeugung ihrer Ehrfurcht vor
einander nicht genug tun. Wieder und immer wieder neigen sie
sich fast bis zum Boden, was bei uns nur die durch „Müllern"
oder sonstige Gymnastik Geübten fertig bringen würden.
Während die gewöhnlichen Leute selten Hüte tragen, bedienen
uch die Städter jetzt allgemein europäischer, also wohl meist
deutscher Strohhüte. Auch sieht man in ihren Händen vielfach
europäische Regenschirme. Nur wenn es stärker regnet, kommen
die japanischen zu ihrem Rechte. Um zu wissen, wie schwer diese
sind, bat ich einst im elektrischen Wagen eine Japanerin, mir zu
erlauben, ihren Schirm aufzuheben. Als diese gutmütige Dame
aber sah, daß ich mich für den Schirm interessierte, bot sie mir
denselben sofort als Geschenk an, und suchte es, als ich dies dankend
ablehnte, mit aller Dringlichkeit durchzusetzen. Als ich aber
standhaft blieb, wandte sie sich an meine europäische Begleiterin,
suchte diese durchaus zur Annahme des Schirmes zu bewegen
und war, als sie auch hier keinen Erfolg hatte, offensichtlich tief
betrübt. (Fortsetzung folgt.)
Wandlungen und Wege auf dem Gebiete der
sogenannten Geheimwissenschaften.f)
Von Hans Hänig (Zwickau i. S.).
Daß jede Wissenschaft, mag sie nun alt oder neu sein, bei
näherer Betrachtung sofort sich in eine Menge Einzelteile auflöst
, wird jeder wissen, der auch nur einen Blick in ein solches Gebiet
getan hat. Man mag hinsehen, wohin man will: selbst die
kleinste Unterabteilung des gewaltigen Baues, den wir Wissenschaft
nennen, löst sich, auch wenn sie eben neugeschaffen worden ist,
sofort in eine Menge von Einzelfragen auf, und die Schwierigkeiten
f) In seinen ;,Gedanken zum Weltkrieg" im vorigen Heft
wünscht Verf. folgende Druekversehen richtig zu stellen: S. 125,
Z. 7 v. u.: Gastmähler (st. Gastmäler); ib. 2j. 5 v. u.: römischgriechische
(st. römisch-katholische] Religion; 8. 126, Z. 19 v.u.:
ausschließlichen; S. 127, Z. 8 v. o.: Ein Seher wie Davis hat (ohne
Komma). — Zugleich verwahrt sich der (jetzt einberufene) Herr
Verf. nicht mit Unrecht gegen die Art und Weise, wie Herr Dr.
Grävell von seinem theosopbischen Standpunkt aus wissenschaftliche
Fragen beurteilt, und fügt hinzu: „Wer die Wissenschaften
unserer Universitäten für so dürftig hält, daß man damit „nicht
einmal einen Hund hinter dem Ofen hervorlocken" könne (S. 133),
dem wird man es schließlich auch nicht verdenken können, wenn er
Subjektivismus und Objektivismus, Wissenschaft und Glaube, Materialismus
und Idealismus bunt durcheinander wirft (S. 130 u.).
Was würde aber wohl du Prel zu solcher Gottesweisheit gesagt
haben"? — Eed.
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1915/0175