Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
42. Jahrgang.1915
Seite: 173
(PDF, 159 MB)
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Hänig: Wandlungen auf dem Gebiete der Geheim Wissenschaften. 173

gewohnt hat und sich wieder verkörpern will, erst durch die Astralwelt
hindurchgehen und bleibt daher auch während ihrer Verleib-
lichung in stetem Zusammenhang mit ihr. Jenes höhere Leben in
sich erwecken heißt also nichts anderes, als die Eindrücke der
Sinnenwelt von sich abwehren, so daß das astrale Bewußtsein im
Menschen frei wird und er nun imstande ist, selbst Wahrnehmungen
auf einer höheren Ebene zu machen oder sich mit ihren Bewohnern
in Verbindung zu setzen. Daher auch die Mittel, deren sich der
Mystiker bedient, um jenes Bewußtsein in sich freizumachen: nachdem
er die erste Stufe der Konzentration (auf einen Punkt) erstiegen
hat, geht er dazu über, allmählich auch diese Gedankenrichtung
in Wegfall zu bringen, so daß sein eigenes Denken vollkommen
ausgeschaltet und für die astrale Gedankenwelt in ihm
Raum ist. Mitunter geht sogar die Theosophie noch einen Schritt
weiter: da wir gleichzeitig einer höheren Welt angehören, müssen
in uns aprioristisch gewisse Erkenntnisse dieser Welt liegen, und es
gilt nur, auf dieselbe Weise diesen „inneren Christus'* im Menschen
zu wecken, ohne daß Wahrnehmungen, wie sie oben be-
schrieben sind, dazu nötig wären.

Man möchte glauben, daß die Art des inneren Erkennens,
auf diese verhältnismäßig einfache Formel gebracht, dauernd Be-
stand gehabt hätte. Denn wenn auch darin die Voraussetzung
begriffen ist, daß unsere Seele überhaupt präexistent ist und daß
wir gleichzeitig einer höheren Welt angehören, so würde sie doch
eben dadurch zur Wirklichkeit, daß in uns nach Ausschaltung der
sinnlichen Eindrücke eine andere Welt wach wird, m welcher der
Mystiker dann seine Wahrnehmungen machen kann. Und diese
Wahrnehmungen, soweit sie selbst gemacht werden, müßten bei
allen die gleichen sein, so daß sie für die Gesamtheit der menschlichen
Kultur wohl verwendbar wären. Es bleibt nur die Frage,
ob der Mensch auch tatsächlich imstande ist, alle Eindrücke der
Sinnenwelt gänzlich bei sich auszuschalten. Haben doch solche
Hellseher gelegentlich selbst auf die Schwierigkeit hingewiesen, die
es kostet, sich im Wachzustand solcher Eindrücke zu erinnern.
Es bleibt daher auch die Möglichkeit, auch das Unterbewußtsein
des Menschen für das Zustandekommen solcher Wahrnehmungen
verantwortlich zu machen. Noch größer ist natürlich die Schwierigkeit
, durch Verkehr mit höher entwickelten Wesen (den „Meistern
" der Theosophie) eine höhere Erkenntnis zu erlangen. Daß
die astralen Einflüsse gute und schlechte sein können, wurde auch
von dem verstorbenen Theosophen Dr. Hartmann oft genug betont
; auf welche Weise aber das Gute von dem Schlechten geschieden
werden kann, daß uns hier jede Erfahrung abgeht, läßt
auch die Theosophie dahingestellt. Diese Schwierigkeit bleibt
auch für die Umwelt selbst bestehen, die ein geübter Hellseher
in dem Astrah eiche erkennen würde; so weist Leadbeater


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