Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
42. Jahrgang.1915
Seite: 228
(PDF, 159 MB)
Bibliographische Information
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228 Psychische Studien. XLII. Jahrgang. 6. Heft. (Juni 1915.)

kleine Dornenkrone in der Hand hiert.12) Diese
bot ihr der Herr an, während sie gleichzeitig das Verlangen emp-
fana, um selbe zu bitten. „Die Folgen zeigten sich bald: ihre Stirn
schwoll an, namentlich das linke Augenlid (weil sie in der Vision ge-
sehen hatte, daß ein Dorn das linke Auge des Herrn verwundete)»
auch zeigten sich rings um ihren Kopf rote Tüpfchen, aus denen
Blut floß." Man vergleiche damit den Vorgang bei Geinma Gal-
gani. Auch ihr erscheint Jesus mit der Dornenkrone. Ihr liebendes
Mitleid will ihm helfen, sie bittet ihn um diesen Liebesdienst und er
setzt ihr seine Dornenkrone aufs Haupt. Danach erscheint auch
Gemmas Haupt rund herum von Stichen durchbohrt, aus denen Blut
floß. Ähnlich bei Louise Lateau, der Stigmatisierten von Bois
d'Haine in Belgien. In der Fastenzeit 1853 wuchs unserer Maria
Sehnsucht nach Teilnahme an den Sch merzen Jesu. Diese Sehnsucht
steigerte sich zu immer höherem Grade bis zur Karwoche,^)
wo alsdann eine innere Ahnung ihr sagte, ihre Bitte werde erhört
werden. Nachdem sie am Gründonnerstag ein besonders tiefes Gefühl
ihrer Sünden gehabt, die sie bitter beweinte, und nach erneuter
Bitte um Teilnahme an den Leiden des Herrn kam sie am Karfreitag
um 12 Uhr in Ekstase und sah Jesum am Kreuze hängen. Es kam
ihr vor, als läge sie unter dem Kreuze und hielte es mit beiden
Armen umfaßt. Das Blut des Erlösers floß über sie herab und sie
war vor Mitleid wie außer sich. Es schien ihr, als hinge sie selbst
am Kreuze. Auf einmal erhielt sie einen heftigen Stoß, kam wieder
zu sich und fühlte in Händen, Füßen und allen Geienken unerträgliche
Schmerzen. Es war nachmittags 3 Uhr, als sie aus der
Ekstase erwachte, aber fast regungslos bis zum Ostersonntag dalag
.14) Es zeigten sich an ihren Händen und Füßen Flecken
gleich Brandblasen, die trotz aller ärztlichen Mittel nicht verschwinden
wollten. Nur die äußere Handfläche und obere
Seite des Fußes ließ ungefähr in der Länge eines Zolles und
nicht ganz so breit, linsenförmig oder nach Art einer Flamme
gestaltet, diese Zeichen erkennen. Bei den Krampfanfällen in
der Fastenzeit und an den Feiertagen stark gerötet, erblaßten
und erloschen sie mehr zu anderen Zeiten und verschwanden
manchmal auch völlig auf kürzere oder längere Zeit. Manchmal
bluteten sie, ohne daß man eine wirkliche Veränderung hätte
wahrnehmen können. Am Gründonnerstag 1854 bildete sich an
der vorderen Spitze dieser flammenförmigen Malzeichen ein
zartes Gewebe, aus welchem Blut hervordrang. Nach Äußerung
der Kranken empfand sie beim Hervortreten dieser Zeichen jedesmal
einen besonders heftigen Schmerz, welcher etwas nachließ,
wenn die Blutung eintrat. Übrigens lag nach ihrer Angabc der
Herd des Schmerzes mehr in der inneren unteren Fläche der
Hände und Füße, obwohl dort nichts von einer ähnlichen Rötung
wahrzunehmen war. Sie hatte das Gefühl, als ob aus dem


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