Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
42. Jahrgang.1915
Seite: 235
(PDF, 159 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



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llänig: Wandlungen auf dem Gebiete der Geheimwissenschaften. 235

ist, natürlich noch nicht, daß auch kein anderes imstande sei,
eines jener charakteristischen Merkmale oder alle genau nachzuahmen
. Daß es aber im Weltall bei der unendlichen Fülle der
Lebensgebilde Wesen gibt, die derartige Neigungen zu Täuschungen
haben, muß natürlich von unserem Standpunkte aus als durchaus
möglich betrachtet werden. Wir befinden uns hier auf einem uferlosen
Meer, so daß wir hier nicht nur mit realen, d. h. unserer Erfahrung
gegebenen Möglichkeiten rechnen dürfen, sondern auch
mit bloß gedachten, und wir würden, um mit d u P r e 1 zu reden,
in den alten geozentrischen Standpunkt des Mittelalters zurückfallen
, wenn wir uns dieser Erkenntnis dauernd verschließen
wollten.0)

Immerhin bleibt die Schriftprobe, das stärkste Argument, das
der Spiritismus für seine Behauptungen anführen kann. Es ist sein
historisches Verdienst, daneben noch eine Menge anderer Probleme
in den Vordergrund gerückt zu haben, die allerdings schon
zu der neueren Richtung überleiten, welche gegenwärtig als die
erfolgreichste angesehen werden kann: dem experimentellen Okkultismus
. Er hat die Eigentümlichkeit, den lebenden Menschen in
den Vordergrund zu stellen, und im Zusammenhange damit nochmals
alle Probleme zu untersuchen, die von dem älteren Spiritismus
als Beweise für seine Anschauungen herangezogen wurden.
Über die Geschichte des experimentellen Okkultismus haben wir
jetzt eine anziehende Zusammenstellung in de Rochas* „Grenzen
der Wissenschaft.** Die Frage nach dem Wesen der Seele
wurde besonders in Frankreich auf eine ganz neue Grundlage gestellt
, indem schon 1679 der schottische Arzt Maxwell eine
neue Energiequelle (körperliche Strahlen) entdeckt zu haben
glaubte, die „dem menschlichen Körper entströmen und in welchen
die Seele durch ihre Gegenwart schafft, indem sie ihnen die Ener-

,5) Es ist also auch vom streng wissenschaftlichen Standpunkte
die Möglichkeit, daß Verstorbene zurückkehren, nicht auszuschließen
, aber wir besitzen kein absolut sicheres Mitttel, einen
solchen Fall einwandfrei festzustellen. So dürfte es auch kaum gelingen
, wie du Prel („Der Tod, das Jenseits, das Leben im Jenseits
", S. 40 ff.) meint, durch Fremdsuggestion, die jemandem in
der Sterbestunde mit posthum angesetztem Ausführungstermin eingegeben
ist (entsprechend dem Monoideismus, der bei Lebenden
oft zur Entdoppelung nach einer bestimmten Stelle führt) einen
endgiltigen Beweis aus dem Jenseits selbst dafür zu erhalten, daß
wir nach dem Tode weiterleben, weil auch die Möglichkeit denkbar
ist, daß die Ausführung jener Suggestion durch eine andere transzendente
Intelligenz unmöglich gemacht wiid und diese vielleicht
selbst an die Stelle des Betreffenden bei der Rückkehr tritt. Gerade
aus der spiritistischen Literatur ist eine Eeihe von Fällen bekannt
, daß trotz der gegebenen Zusicherung eine solche Rückkehr
nicht stattgefunden hat, also andere Faktoren (transzendente oder
andere) wohl dagegen gewirkt haben müssen.

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