Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
42. Jahrgang.1915
Seite: 237
(PDF, 159 MB)
Bibliographische Information
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Hänig: Wandlungen auf dem Gebiete derGeheimwissenschafteD. 237

gänzend eine Untersuchung über jenes fluidale Band hinzukommt,
das beide verbindet.

Das Charakteristische, das dieser neuen Experimental-
psychologie eigen ist, ist schon bei ihrer Geschichte erwähnt
worden. Es besteht in der engen Verbindung der Frage nach dem
Wesen der Seele mit der, was für ihr Dasein nach dem Tode
daraus zu schließen ist Die einfachste Formulierung dieser Frage
ist natürlich der negative Beweis, der auch bei Durville vorgebracht
ist: Wenn nachgewiesen ist, daß sich die Seele des
Menschen schon bei Lebzeiten völlig vom physischen Körper
trennen kann, so liegt auch kein Grund vor anzunehmen, daß sie
mit dem Zerfalle dieses Körpers zugrunde geht. Der Grund dafür
könnte ratürlich nur in den Faktoren liegen, die nach dem
irdischen Tode auf das weiterlebende Seelenprinzip einwirken.
Ganz ausgeschlossen ist dabei zunächst eine transzendente mechanische
Kausalreihe, da wir eine solche dann außerhalb jenes Prinzips
denken müßten und eine solche undenkbar ist. Etwas
anderes ist es, wenn wir an die Stelle jener mechanischen Kausalkette
eine intellektuelle setzen, die imstande wäre, jenes seelische,
vom Körper durch dessen Auflösung getrennte Agens unmittelbar
nach diesem zu vernichten. Aber auch mit dieser Annahme geraten
wir in die größten Schwierigkeiten, die sie unmöglich machen.
Denn wir müßten dann ein jenem gesetzgebenden übergeordnetes
Prinzip annehmen, das die Eigentümlichkeit hätte, gegen die Vernunft
zu handeln und das daher etwa als Verkörperung der
Schopenhauer'schen Idee vom Pessimismus anzusehen wäre,—
wobei aber nicht einzusehen wäre, inwiefern dann noch irgend eine
Gesetzmäßigkeit in der Welt, geschweige denn jene, die sich in
dem Fortleben der Seele nach dem Tode äußern würde, möglich
wäre. —

Eine andere Möglichkeit, diese Frage zu lösen, liegt in der
Heranziehung des Zweckgedankens. Es liegt auf der Hand, daß
jeder Zweckgedanke an sich metaphysisch ist und daher nur negativ
bewiesen werden kann: wir dürfen und müssen erst dann einen
(außerhalb unserer Erfahrungswelt) liegenden Zweck annehmen,
wenn mit Sicherheit nachgewiesen ist, daß wir es nicht mit dem
Ergebnis einer mechanischen Kausalreihe zu tun haben. Zu der
Behauptung, daß sich der Fluidalkörper nicht nach dem Tode sofort
auflöse, da er noch einen anderen Zweck in sich trage, gehört also
der Nachweis, daß er nicht durch eine Kausalreihe erklärbar ist,
die sich aus den Funktionen unseres Körpers ergibt. Wenig wahrscheinlich
ist es zunächst von vornherein, daß jener Fluidalkörper
ein rudimentäres Organ darstellt, das sich aus einer früheren Entwicklungsstufe
unseres Körpers erhalten hat. Eine andere Möglichkeit
wäre die, daß wir in ihm den Ausdruck einer physiologischen
Funktion zu sehen hätten, wie z. B. das Denken Eindrücke


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