Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
42. Jahrgang.1915
Seite: 239
(PDF, 159 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Hänig: Wandlungen auf dem Gebiete der Geheimwissenschaften. 239

in den Bereich wissenschaftlicher Sicherung zu ziehen, so ist doch
nicht zu vergessen, daß auch hier noch ein großes Stück Arbeit
übrig bleibt, ja, daß wir auch hier erst am Anfang stehen. Es
bleiben vor allem noch jene negativen Untersuchungen zu erledigen
, die wir als Vorarbeiten bezeichnet hatten. Es wird auch
hier noch eingehender Untersuchung und insbesondere noch einer
größeren Heranziehung der Chemie und Optik bedürfen, ehe diese
Fragen endgültig zu lösen sind. Immerhin hat diese Seite des
Okkultismus das große Verdienst, den Weg gezeigt zu haben, auf
dem am ehesten eine Verbindung des Okkultismus und der
exakten Wissenschaften, ja ein Aufgehen in ihnen möglich ist.
Hat doch die Trennung, die bisher zwischen ihnen herrschte,
ihien natürlichen Grund vor allem in dem großen Zwischenraum
gehabt, der zwischen den Behauptungen der Okkultisten und den
Eigebnissen der exakten Wissenschaften liegt: während sich diese
durchaus an das durch die Erfahrung gegebene Experiment hielten,
gingen jene gewissermassen von dem Übersinnlichen selbst aus und
vergaßen die Brücke zu schlagen, die allein von unserem Ufer
aus über jenen Strom führen kann. Stellen wir dagegen den
lebenden Mensehen in den Vordergrund, und nehmen wir ihn zum

Ausgangspunkt dieser Untersuchungen, so bleiben wir auf dem
Boden der Erfahrung stehen und gehen doch wieder um ein Beträchtliches
über das hinaus, was die heutige Wissenschaft vom
Wesen des Menschen weiß, da sie einen großen Teil der Tatsachen
außer acht gelassen hat, auf die erst wieder der Okkultismus hinwies
.

Wie kann man nun auf diesem Wege zu gesicherten, einwandfreien
Ergebnissen gelangen? Die Antwort lautet sehr ein-
fach und ist auch schon durch die bisherige Entwicklung des
kritischen Okkultismus gegeben: indem man zunächst alles auf
diesem Gebiete aufarbeitet, was mit Sicherheit unserer Erfahrungswelt
zugeschrieben werden kann. Was dann übrig bleibt, d. h.
was sich nicht mechanisch erklären läßt, gehört der transzendenten
Welt an und muß dann erst behandelt werden. Es nützt also
nichts, z. B. Bände über die Besessenheit zu schreiben und sich
umständlich darüber zu ergehen, welcher Art wohl die Geister sein
mögen, die etwa von dem Menschen Besitz nehmen können, sondern
die Frage, wie sie uns gegeben ist, ist folgende: läßt sich die Besessenheit
auch mit den Mitteln unserer Psychopathologie erklären?
Oder noch besser: ist unter gegebenen Umständen wahrscheinlich
, daß derartige Erscheinungen aus mechanischen Gründen an
einem Menschen eintreten, oder gelingt es sogar, sie von selbst
hervorzurufen ? Denn damit ist der für uns allein einwandfreie
Beweis erbracht, daß es sich hier nicht um das Eingreifen transzendenter
Intelligenzen handelt, sondern um einen rein mechanischen
Vorgang, der in unserer Sinnenwelt seinen Ursprung hat»


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