Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
42. Jahrgang.1915
Seite: 257
(PDF, 159 MB)
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Quade: Ueber die Existenz und die Eigenschaften Gottes

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das Verbrennen. Denn dadurch wurde der Ätherkörper zerstört.2)
Die Seele lebte traurig im Hades, da sie zu wenig ausgebildet war,
um in höhere Sphären aufzusteigen. Erst seit dem Auftreten
Christi ist das Jenseits erträglicher geworden. Der Christ hofft
auf ein besseres Leben. Die viel beneideten Griechen aber
müssen sich gefallen lassen, richtig eingeschätzt zu werden, nämlich
als eine Art großer Kinder. Niehl hinter uns liegt das Ideal: es
liegt vor uns.

Ueber die Existenz
und die Eigenschaften Gottes.

Von Dr. F. Q u a d e.1)

Die ethnologische Forschung hat mit Bestimmtheit nachge-

wiesen, daß es primitive Völker gibt, die überhaupt noch nicht zur
Vorstellung eines göttlichen Wesens gekommen sind. Es ist also
nicht richtig, zu behaupten, daß allen Menschen der Glaube an
eine höhere Macht gemeinsam wäre und daß aus diesem „Consensus
gentium**, dieser Übereinstimmung aller Völkerschaften, schon gefolgert
werden dürfte, daß hinter dem uns unverständlichen Weltgetriebe
eine Gottheit stünde, die allen Menschen wenigstens eine
Ahnung von sich gegeben hätte. Es hat sich vielmehr der Glaube
an höhere Mächte bzw. an einen einzigen Gott erst allmählich entwickelt
. Ganz besonders haben bei den Naturvölkern auffallende

-) Es scheint den heute Lebenden sonderbar, um nicht zu
sagen lächerlich, alles Ernstes von Vampirtum sprechen zu hören.
Allem dieses traurige Kapitel aus der Kulturgeschichte (das durch
einen neueren, Aufsehen erregenden englischen Koman wieder ans
Tageslicht gezerrt worden ist,» muß seine Geltung behalten. Bei
den Aegyptern fand die Einbalsamierung statt, damit der Tote sich
des Körpers noch bedienen könne; er sollte eigentlich mit demselben
dereinst wieder auferstehen. Aehnliches bezweckten offenbar
die Menhirs etc. Bei Verbrennung der Leiche wurde der
Aetherkörper unschädlich gemacht, weshalb man ja auch Hexen
verbrannte. I>ie Abgeschiedenen spielten aber noch lange eine Rolle
im Leben der Völker, wie man aus Ossian, der Jkdda usw. weiß.

1) Der unseren Lesern durch seine gedankenvolle Arbeit über
„Psyehik" (Nov.—Dez.-Heft v. J., S. 619 ff.) vorteilhaft bekannt gewordene
Herr Verfasser (Chemiker und Patentanwalt in Berlin-
Halensee) schreibt uns zu dieser neuen Studie u a.: „Da die Leser
der „Psych. Studien" wohl meist auf ziemlicher kritischer Höhe
stehen, werden sie, selbst wenn sie ihren Ansichten Entgegengesetztes
finden, durch meine Ausführungen nicht verletzt werden
können." Wir hoffen Dasselbe und geben ihm daher, nach unserem
Grundsatz unbeschränkter Gedanken- und Redefreiheit für wissenschaftlich
gründlich gebildete Mitarbeiter, gerne das gewünschte
Wort, wobei wir unseren eigenen Standpunkt in eckigen Klammern,
bezw. Anmerkungen andeuten. — Red.


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