Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
42. Jahrgang.1915
Seite: 263
(PDF, 159 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Maier: Falsche Kriegsprophezeiungen

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selben Inhalt, nur ist sie etwas ausführlicher gehalten. Das machte
mich stutzig, denn eine Prophezeiung, die in zwei Versionen auftaucht
, erregt schon deshalb Mißtrauen. Ich zog nun bei der
Stadtverwaltung in Eschweiler noch nähere Erkundigung ein und
bat, falls die Sache auf Wahrheit beruhe, um eine urkundliche Bestätigung
. Vorgestern erhielt ich aber die Prophezeiung zurück
mit der Bemerkung des Bürgermeisters, daß eine solche in Eschweiler
nicht aufbewahrt werde und daß dort Verfasser und Herkunft
gänzlich unbekannt seien. So liegt also auch hier wieder
ein offenbarer Schwindel vor und es ist sehr zu beklagen, daß es
gewissenlose Menschen gibt, die aus bloßer Sensationslust oder um
ein paar Mark zu verdienen, solche falsche Mitteilungen verbreiten.
Vielleicht bringen Sie diesen Brief zugleich mit der angeblichen
Urkunde im nächsten Heft der .Psychischen Studien' zum Ab-
druck.** — Wir lassen den Inhalt der angeblichen Urkunde im
Wortlaut nachfolgen.

„Europa wird zu einer Zeit, wo der pästliche Stuhl in Rom
eine Zeit lang leer steht, von furchtbarer Züchtigung heimgesucht
werden. Ein Volk wird gegen das andere, ein Königreich gegen
das andere kämpfen. Ein starker Monarch kommt von der Mitte.
Dieses ist der deutsche Kaiser; derselbe ist an einer Stelle gelähmt
und steigt von der verkehrten Seite zu Pferde. Gegen diesen
Monarch kommt eine Welt von Feinden von allen Seiten, die ihn
durch Bosheit verderben wollen. Wenn die Niederträchtigkeit der
Feinde ihren Höhepunkt erreicht hat, legt sich die Allmacht Gottes
ins Werk, um diesen Herrscher zum Siege zu führen. Der Wahlspruch
dieses Kaisers heißt: „Mit Gott voran"! Er trägt ein
Kreuz auf der Brust. Daß dieses alles geschieht, ist dies eine
Strafe Gottes, zu gleicher Zeit eine Barmherzigkeit Gottes, weil
Tausende zur Religion zurückkehren. Es ist ein Ringen vorge-
sehen in Westfalen; sollte dieses stattfinden, so würde nur ein
kleiner Haufe Deutsche übrig bleiben. Voraussichtlich findet dieses
Morden nicht statt, wenn das Volk zur Buße zurückkehrt.

Wohl würde der Niederrhein zittern und beben, aber er würde
verschont bleiben. Das Haus Österreich wollten die Feinde vernichten
, aber es wird nicht untergehen und glänzend bestehen bis
zum Ende der Zeit. Es wird der Krieg, der losbricht, ein fürchterlicher
sein, denn es gibt kein Erdreich, das nicht mehr oder weniger
in Mitleidenschaft gezogen wird; aber der starke Monarch von der
Mitte wird geschickt den Krieg zu führen wissen, daß keine Macht
der Erde ihm widerstehen kann. Mit großer Strenge wird er
walten, die göttliche Anordnung in Staat und Kirche einsetzen und
den Völkern Frieden bringen. In der Nähe eines Dorfes steht ein
Kreuz zwischen zwei Lindenbäumen, dort wird der Kaiser mit ausgebreiteten
Armen niederknieen. Wehe den Söldnern in diesen
Tagen. Schreckliche Schlachten werden wüten an dem Bache, der


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