Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
42. Jahrgang.1915
Seite: 274
(PDF, 159 MB)
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274 Psychische Studien. XL1L Jahrgang. 7. Heft. (Juli J915)

Und in der Tat, wir haben ein deutliches Analogon in unserem
eigenen Mental-Leben. Wir formen unsere Pläne lange ehe sie
ausgeführt werden und wir verwirklichen sie nicht immer so bald,
als wir es erwarten. Ein Ding hat wirklich in unserer Seele Platz
genommen, wenn wir es planen, aber es fordert oft Zeit, ihm
materiellen Ausdruck und Realität zu verleihen.

Dasselbe kann der Fall sein mit der kcsmischen Entwicklung
(Evolution), so daß hierzu befähigte Geister die Wahrscheinlichkeit
in günstigen Situationen erkennen und darauf Voraussagungen
basieren können. Dies ist allerdings eine unbewiesene
Tatsache . . .

Professor Hyslop nimmt aus dem, was im Vorhergehenden
über die Erscheinungen und ferner über die Erklärungen der Voraussagungen
ausgeführt ist, den Schlüssel zur Frage, was in der
Natur eines zukünftigen Lebens möglich ist. Wenn wir die Literatur
über diesen Gegenstand lesen, dann wird man völlig verwirrt
durch alP die wirklichen oder scheinbaren Widersprüche.
Nicht zwei Medien geben genau denselben Bericht über jene
Welt. Jedes färbt die Mitteilungen hierüber mehr oder weniger
mit seinen eigenen Vorstellungen. In einigen Fällen geben die
Medien einfach ein Duplikat ihrer Ideen und es gibt keinen Beweis
, daß ihre Mitteilungen richtig sind. Aber in der gesamten
Literatur zieht sich oft ein Faden gemeinsamer Vorstellungen hindurch
, der denken läßt, daß wir es hierbei ganz uad gar nicht
mit unterbewußten Erzeugnissen und Einbildungen zu tun haben.

Widersprüche finden sich ja eine Menge. Wie schreibt Andrew
Jackson Davis das andere Leben im „Somme^aud" und wie
anders lauten die Mitteilungen des Richters Edmond? Stainton
Moses gibt in seinem berühmten „Spirit Teachings" Berichte, welche
von den Trancepersonalitäten der Piper als falsch bezeichnet
werden. Aber in allen Mitteilungen erscheint gewissermaßen ein
Abbild der materiellen Well. Übrigens sagen viele der sich Mitteilenden
, daß sie nicht erzählen können, wie es ist und daß wir
es gar nicht verstehen würden, wenn sie es uns mitteilten.

Aber all' dies drängt uns doch die Fundamentalfrage auf :
verkehren wir in jenen Phänomenen mit Geistern oder sind es nur
unterbewußte Träume, welchen wir die Erzählungen von jener
Welt zu verdanken haben? Letzteres ist natürlich die leichteste
Erklärung, allein es ist wohl sehr wahrscheinlich, daß manches
auf spiritistische Quellen zurückzuführen ist. Die Entscheidung
wird durch den Umstand schwer gemacht, daß alle Mitteilungen
usw. wie schon gesagt, mehr oder weniger von dem Unterbewußten
des Mediums gefärbt sind. Eine weitere Schwierigkeit erwächst
aus dem Umstände, daß die Tatsachen, welche die Existenz einer
Geisterwelt beweisen, nicht zugleich auch Aufschluß geben über
die Natur einer solchen Welt.


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