Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
42. Jahrgang.1915
Seite: 285
(PDF, 159 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1915/0289
Jahn: Einiges über Telepathie

285

ihm eingefallen war. Die Entfernung der Örtlichkeit von meiner
Wohnung entsprach auch der angemerkten Zeit.

5. Nicht so gut waren die Versuche telepathischer Art, die
ich längere Zeit nachher, mit meinem Bruder, der sich für die
Sache interessierte, anstellte. Es war verabredet, einmal die
Woche zu einer bestimmten Zeit (mitteleuropäisch) während fünf
Minuten zu „sitzen*'. Wir wechselten ab, d. h. wir waren abwechselnd
Absender oder Empfänger. Die Entfernung der Aufenthaltsorte
betrug 80 km in der Luftlinie. Dieses Telegraphieren
ohne Draht wurde folgendermaßen gehandhabt: Der Absender
hatte vor der Sitzung dem Empfänger sein Programm einzuschicken
, das anfangs, des Einarbeitens wegen, leichtere Aufgaben
umfaßte; z. B. waren mehrere Sätze ähnlichen oder verschiedenen
Sinne?, oder Worte, Städtenamen, Sinnsprüche aufnotiert
, von denen ein Teil übermittelt werden sollte. Nach der
Sitzung wurde sofort das Abgesandte und Empfangene gegenseitig
mitgeteilt, so daß die Nachnchten sich kreuzten.

In einem halben Jahre wurden 26 Aufgaben gestellt. Von
diesen schieden 5 wegen Versäumnis aus, von den übrigen Versuchen
waren 6 vollständig richtig, 4 halb richtig, 11 demnach
falsch. Für 4 von diesen Blindgängern können aber Milderungsgründe
angeführt werden, nämlich einmal saß der Empfänger
25 2 Minuten zu früh, so daß der Absender abgelenkt wurde, das
andere Mal war das Programm unklar und in zwei Fällen die Aufgabe
zu schwierig. Interessant war die dritte Sitzung, wobei mein
Bruder Absender war. Es wollte nicht recht klappen, ich wurde
\on einem Satze immer nach einem anderen gezogen, obwohl damals
nur einer übermittelt werden sollte. Die Nachricht gab die
Erklärung; mein Bruder hatte, da er das Programm nicht fand,
aus dem Gedächtnis einen Satz telegraphiert, der aus den beiden
Sätzen gebildet war. Nun war die Sache klar! — Wie ich noch
erwähnen will, litten die Versuche oftmals auch darunter* daß mein
Bruder beruflich stark in Anspruch genommen und oft ohne die
nötige ruhige Gemütsverfassung dabei war.

6. 15 Sitzungen mit weiblichen Personen. Zur Erzielung
besserer Resultate machte ich darauf Versuche an Ort und Stelle,
diesmal mit jungen Mädchen als Versuchspersonen. In demselben
Räume saßen Absender und Empfängerin in einiger Entfernung
sich gegenüber. Übertragen wurden Eigennamen, Dingwörter
, Farben, Zahlen, Gegenstände des Zimmers u. a. m.

Diesen Versuchen mit Gedankenübertragung gingen regelmäßig
andere Übungen voraus (ich nannte es „Strom senden"),
die sehr gute Erfolge zeitigten. Die Versuchsperson bekam die
Enden zweier längerer Kupferdrähte in die Hände, hatte sich ganz
passiv zu verhalten und die Augen zu schließen; die anderen


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1915/0289