Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
42. Jahrgang.1915
Seite: 295
(PDF, 159 MB)
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Kaindl: Wiederverkörperung

295

und gesehen hat, seinem innern oder geistigen Gedächtnisse eingeschrieben
sind; und daß die darin befindlichen Dinge niemals verlöschen
, weil sie zugleich, wie erwähnt, dem Geiste selbst und den
Gliedern seines Leibes eingeschrieben sind, und daß demnach der
Geist nach den Gedanken und Handlungen seines Willens gebildet
ist." — (S. 404, 405.)

Die Idee Swedenborgs, daß die Erinnerungen der psychischen
und physischen Organisation eingezeichnet werden, hat merkwürdigerweise
in einem Gelehrten der Gegenwart, in dem Ameri-
kaner Elmer Gates, einen Vertreter gefunden und äußert sich
dieser in dem Sammelwerke „Proofs of Life after Death" hierüber
wie folgt: „Psycho-physische Versuche haben ergeben, daß bewußte
Erfahrungen, dergleichen wie die der Empfindungen, der
Geistestätigkeiten, der Gemütsbewegungen usw. strukturale Veränderungen
und Zusätze in den Gehirnzellen jener Erfahrungen
verbleiben.

Der hieraus sich ergebende wichtige Schluß ist, daß Geistestätigkeit
organische Strukturen erzeugt und daß Geist in dem
Mechanismus des Leibes sich verkörpert. Es ist ein Gesetz von
großer Bedeutung, daß Bewußtseinszustände in der materiellen
Organisation sich verkörpern. Das ganze, beim Studium der organischen
Evolution angesammelte Tatsachenmaterial kann als Beweis
gelten, daß mit der Zunahme geistiger Entfaltung eine korrespondierende
anatomische Entfaltung stattfindet. Wäre dies nicht
der Fall, so würde eine funktionelle Veränderung ohne konkomi-
tierende strukturale Veränderung sein, was unmöglich ist. Der
Körper eines lebenden Wesens ist ein geist-manifestierender Mechanismus
; die verschiedenen Grade evolutionärer Entfaltung sind
verschiedene integrative (Vervollständigungs-, Ergänzungs-) Grade
von Geistverkörperung. Wenn die Evolution eine allmähliche Verminderung
von Geist zur Folge hätte, so würde sie nicht Fortschritt
, sondern Rückschritt sein: Evolution ist daher nur als ein
Geistverkörperungsprozeß erklärlich."™)

Es gibt Träume, welche der vorher besprochenen, bei Sterbenden
beobachteten Erscheinung eines panoramaartigen, nach
dem inneren Gefühle einer absoluten Gerechtigkeit beurteilten
Überblicks über das eigene Leben vollkommen gleichen und eine
ebenso große läuternde und moralisierende Kraft wie jene be-
künden, so daß in Anbetracht dessen eine Wiederholung des irdi-
sehen Lebens, welches in den weitaus meisten Fällen bekanntlich
das Gegenteil bewirkt, als völlig zwecklos und daher überflüssig
erscheinen würde. Einen solchen Traum, von welchem Du Prel

i°) 8. 343 , 344 „Proofs of Life After Deathu. Boston (Mass.),
15 Beaeon Street; Small Maynard & Company, vormals Herbert B.
Turner & Company.


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