Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
42. Jahrgang.1915
Seite: 321
(PDF, 159 MB)
Bibliographische Information
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1915/0325
Psychische Studien.

Monatliche Zeitschrift,

vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des

Seelenlebens gewidmet.

42. Jahrg. August. 1915.

I. Abteilung.

Historisches und Experimentelles.
Beispiele von Hellsehen im Traume.

Von Josef Peter, Oberst a. D.

I. Im Monal März d. J., 1914, brachten die Zeitungen von
Lyon fügenden Bericht: Am 7. März wurde der Steinhändler
Seriziat auf der Straße erschossen. Der unbekannte Mörder
wurde fünf Stunden lang, von 7 Uhr abends bis 12 Uhr mitternachts
gesehen, wie er auf sein Opfer wartete, aber niemand
kannte ihn, denn er war in einen großen Mantel gehüllt, dessen
Kapuze den Kopf bedeckte. Die Gendarmerie konnte trotz energischen
Maßnahmen bisher Jceine Spur finden; doch wurde dem
Kommissar gestern morgen mitgeteilt, daß eine Dame B o u r -
d e 1 i n von Saint-Fortunat formell den Mörder bezeichnet hätte.

Der Beamte begab sich zu der Dame, welche folgende seltsame
Erklärungen abgab: „Der Mörder ist Claude Puissant, der
Bruder des Werkführers Seriziafs. Ich habe ihn schießen sehen,
vergangene Nacht, im Hause des Nachbars Morateur. Sie können
ihn verhaften; er hat noch das Notizbuch des unglücklichen
Seriziat. Ich habe es gesehen." — „Aber wo haben Sie das gesehen
, Madame?'* fragte der Kommissär. — „Ich habe es
im Traume gesehen!** antwortete Mme. Bourdelin.
Der Kommissär wußte, daß Mme. Bourdelin, die an Nervenanfällen
litt, eben die Mutter eines der Zeugen war, welche den
Mörder kurz vor dem Verbrechen gesehen hatten. Es war
wahrscheinlich, daß die Mutter durch die
Worte ihres Sohnes s u g g e s t i o n i e r t worden
war. Der letztere sollte sich vor seinen Eltern viel sicherer gezeigt
haben, als vor dem Richter.

Man schenkte den Worten der Mme. Bourdelin Glauben und
fand, daß Claude Puissant, Koch in Lyon, ein Säufer und Spieler,
der nur unregelmäßig arbeitete, am Tage vor dem Verbrechen
gekommen war, um von seinem Bruder, dem Werkführer

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