Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
42. Jahrgang.1915
Seite: 336
(PDF, 159 MB)
Bibliographische Information
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336 Psychische Studien. XLII. Jahrgang. 8. Heft. (xVugust 1915.)

ich nach draußen komme, ist ein Herr (Verehrer) bei ihr. Es bestätigt
sich.

11. Zum Schluß noch eine Begebenheit, die leider etwas
prosaisch ist. Ort der Handlung: Hauptrestaurant der I. B. A.
Leipzig 1913. Ich will zu Mittag essen und bestelle bei der Bedienung
: Schmorbraten mit Makkaroni. Halb aus Langeweile,
halb aus Neugierde studiere ich die Karte noch einmal und entziffere
ein Gericht, das beim ersten Durchsehen der mit Maschinenschrift
geschriebenen Karte von mir übergangen war, da einige
Buchstaben undeutlich durchgeschlagen waren. Nun war das ein
Gericht, das dem bestellten damals aus verschiedenen Gründen
vorzuziehen war. Schweinebraten mit gemischtem Salat. Wäh-
rend ich im Stillen bedaure, die Bestellung schon gemacht zu
haben, kommt der Kellner. Ein Blick auf die Platte und meine
Frage: „Was bringen Sie da?*' ist eins. „Schmorbraten mit
Makkaroni, was Sie bestellt haben**, ist die Antv/ort. — „Nein,"
sage ich, „das ist Schweinebraten mit gemischtem Salat!** Dem
Staunen folgt Verlegenheit des Kellners, aus der ich ihn durch Annahme
des willkommenen Gerichts befreie. Auf meine Frage, wie
er dazu komme, etwas anderes zu bringen, als bestellt, behauptet
er, die Bestellung richtig gemacht zu haben! —

Das sind nun einige meiner Erlebnisse und Versuche telepathischer
Art, die in Wirklichkeit so gar nichts Wunderbares an
sich haben. Solche Dinge würde auch jedermann alltäglich erleben
, sie würden ins Bewußtsein treten, wenn jedermann
wollte !

Wer nun den neuen Weg mit umbauen will — und früher
oder soäter wiid die größte Zahl der Außenstehenden die Pionierarbeit
für die Schulwissenschaft wohl übernehmen müssen, wenn
es vorwärts gehen soll —, tut gut daran, zu allermindest zwei
Worte aus seinem Wörterbuche zu streichen, nämlich: Zufall und
Mißtrauen!

In der Tat! Wird mal was Außergewöhnliches selbst erlebt,
heißt es Zufall, erfährt man was Besonderes von anderer Seite,
zeigt man Mißtrauen, man lacht darüber; so geschieht es bei
kleinen und großen Begebenheiten. Ich denke da an die Arbeiten
des Freiherrn Dr. Schrenck-Notzing. Den Schulgelehrten und
viele andere stören die Bedingungen, unter„denen die Phänomene
zustande kommen. Rotes Licht, Stille, Nichtanrühren, das
ist verdächtig, sagen sie. Ja, warum verlangt man nicht z. B.
vom Photographen die Entwicklung der Lichtplatten bei Tageslicht
? Ist es nicht verdächtig, daß er solche Arbeil in der Dunkelkammer
und bei rotem Licht vornimmt?

Und dann will jeder selbst erst sehen, dabei gewesen sein.
Bedenken wir, wie wenige von uns waren mal beim Telegraphieren
ohne Draht dabei, wie wenige haben Brenly's und Wirth's Ver-


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