Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
42. Jahrgang.1915
Seite: 388
(PDF, 159 MB)
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388 Psychische Studien. LXIL Jahrg. 9. HeCt. (September 1915.)

bringen konnte; auch die Zunge war dick geschwollen. (Orig.
140, 106, Barthel S. 248.) Einst aber brach sie zusammen und
kam in eine solch entsetzliche Verfinsterung und Verfolgung von
Seiten der Mächte der Unterwelt, wie sie dergleichen niemals erlebt
hatte. Es war gegen 6 Uhr abends, als ich gerufen ward. In
herzzerreißenden Klagerufen schrie sie: „Es ist keine Hilfe mehr
für mich! Es ist um mich geschehen! O großer Gott, ich bin
verdammt, auf ewig verdammt!" Nach einer Pause erfolgte ein
dritter furchtbarer Anlauf: „Ich bin verloren auf ewig! — wehe
mir, daß ich geboren bin! Ich bin vorher bestimmt für die Hölle!
Verloren! Verloren! Auf ewig! Auf ewig!"

Endlich, nach nahezu dreistündigem, entsetzlichem Kampfe
mußte Satan das Feld räumen. Durch Gottes Zulassung hatte
nun der böse Feind die Kreuzesbraut bis zur Erschöpfung ihrer
Körperkräfte quälen und foltern dürfen, indem er zugleich ihre
geistigen Fähigkeiten in die dichteste Finsternis hüllte und gleichsam
unterband. Die Worte der Verzweiflung, welche sie ausstieß
, v/aren nicht ihr, sondern sein Werk und zeugten laut, wohin
seine teuflischen Absichten zielten." (Barthel S. 250.) Ganz
furchtbar waren die fleischlichen Versuchungen, auch die
unreinen Geister, welche alle ihnen zu Gebote stehenden
Mittel mit List und Gewalt anwandten, um die Gottesbraut zur
Untreue gegen ihr heiliges Gelübde ewiger jungfräulicher Rein-
heit zu bringen, ohnegleichen. „So legt der Teufel mir allerlei
Gegenstände in den Weg, so daß ich nur mit vieler Mühe darüber
hinwegschreiten kann, oder er hält mich wie gebannt an einer
Stelle fest« so daß ich kaum weiter komme. Oft auch stellt sich
ein Heer böser Geister vor mich hin, so daß ich nur mit großer
Anstrengung, dank einer besonderen Hilfe Gottes, durchzudringen
vermag. Es geschieht öfter, daß sie mir nichts als Feuer und
Flammen vor die Augen zaubern, so daß ich beim Voranschreiten
nicht anders meine, als ich müsse im nächsten Augenblicke zu
Staub und Asche verbrennen. Bisweilen stellten die Geister der
Unterwelt sich mit glühenden Schwertern vor mich hin und
drohten mich zu töten, wenn ich es wagte, noch einen Schritt
weiter zu gehen; oder ich sah nichts als Himmel und Wasser und
mußte auf die Gefahr hin, zu ertrinken, hindurch waten. Diese
Verfolgungen setzte Satan, feuersprühend und vor Wut
knirschend, selbst bis in die Kirche fort." Zwischen einem schrecklichen
Teufelsheer, das in zwei Reihen mit flammenden
Schwertern von der Kirchtüre bis zur Kommunionbank aufgestellt
war, schritt die heldenmütige Gottesbraut hindurch.

Stigmata oder Wundermale der Schwester Klara Moes (f 1895).

Achtundzwanzig Jahre lang mußte die Klostergründerin,
namentlich an den Feiertagen und in der Passionswoche, Blutungs-


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