Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
42. Jahrgang.1915
Seite: 405
(PDF, 159 MB)
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Kaiadl: Geisteswissenschaft und moderne Kultur,

405

nach einem Zweck der Welt und des Daseins zu fragen, je nachdem
sie vom Anblick der Natur und vom Verlaufe der Menschengeschichte
philosophisch erregt werden oder ohne alle metaphysischen
Bedürfnisse hinleben; und wiederum werden die Zustände
höchst verschieden sein, je nachdem die Meuschen der Welt und dem
Leben diesen oder jenen Zweck unterlegen zu müssen meinen." —

Wie aus Obigem hervorgeht, erhoffte sich du Prel eine Gesundung
unserer desolaten sozialen Zustände von einer Neubelebung
des metaphysischen Bedürfnisses des Menschen. Meines
Erachten sollte sich eine Besserung unserer sozialen Mißstände
schon aus einer intellektuellen Betrachtung derselben ergeben.

Die in der ganzen Natur waltende Gesetzmäßigkeit besteht
in einem gleichmäßigen Verhalten und einer unveränderlichen
Art und Weise der Wirksamkeit aller ihrer Kräfte tnd Substanzen.

Ein allen Wesen gemeinsamer natürlicher Hang ist der nach
Freude und Glück mit seiner Reversseite der Aversion gegen Unglück
und Schmerz. Wie alles in der Natur müssen auch Glück
und Unglück, Freude und Schmerz gesetzmäßig bestimmt sein
und aus einem richtigen oder unrichtigen Verhältnisse zu ihren
Kräften und Substanzen und einer richtigen oder unrichtigen Benützung
derselben entspringen. Eine passende Illustration hierzu
ist folgendes von A. J. D a v i s gebrauchte Bild: In der Ferne seht
ihr einen Eisenbahnzug. Alles was zu ihm gehört — die Kraft,
womit er sich bewegt, die Umdrehung der Räder, ihr Verbleiben
in dem Geleise, auf welchem sie so eilig dahinrollen, die Gestalt
und Größe der einzelnen Wagen, nebst allen sonst noch zu ihnen
gehörigen Stücken — fällt unmittelbar unter den Begriff und die
Herrschaft eines unveränderlichen Gesetzes. Mit Hilfe des Feuers
wird eine chemische Veränderung im Wasser bewirkt, das, nachdem
es zum Zustand des Dampfes entwickelt worden ist, mit
einem Harnisch von Stahl und Eisen umkleidet wird; auf diese
Weise setzt der Wasserdampf durch chemische und mechanische
Gesetze unter der Herrschaft des Maschinenführers die Räder der
Lokomotive samt dem mit ihr verbundenen Zuge in Bewegung.
Das vereinte Zusammenwirken von Gesetzen ist wundervoll. Cen-
tripetale und centrifugale (Kräfte) Gesetze wirken unvermeidlich
auf die Räder ein. und diese gehorchen nicht minder den Gesetzen
der Reibung wie dem Gesetze der Gravitation oder Schwerkraft
und reiben und bewegen sich so beständig auf den horizontalen
Schienen. Ihr seht nun, daß infolge dieses Zusammenwirkens
zwischen dem Rade und der Schiene, infolge des Gesetzes
der Reibung, die Lokomotive imstande ist, die Wagen und Fahrzeuge
durch den Raum zu bewegen. Und so könnte man bis zu
den kleinslen Details die vielen manigfaltigen Gesetze verfolgen,
welche dadurch, daß sie im Verein wirken, alle die Erscheinungen
hervorbringen, die wir an einem durch die Landschaft hineilenden

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